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Kolbenente auf dem Neuenburgersee
Die in der Schweiz brütenden Kolbenenten gehören zur südwest-/mitteleuropäischen Population, die sich geografisch und genetisch von der viel grösseren zentralasiatischen unterscheidet.
Die Kolbenente brütete 1927 zum ersten Mal am Schweizer Ufer des Untersees. Bis in die Sechzigerjahre beschränkte sich ihr Vorkommen auf den Bodensee, und erst ab 1980 wurden in der Schweiz alljährlich Bruten bekannt. Erst in den Neunzigerjahren stieg der Brutbestand an, parallel zum massiven Anstieg des Winterbestands. Die nährstoffarmen grossen Seen mit dichten Beständen von Armleuchteralgen beherbergen sowohl im Winter wie auch zur Brutzeit die meisten Kolbenenten: Neuenburgersee, Bodensee, Vierwaldstättersee, Genfersee und Zürichsee. Seit etwa 2000 brütet die Kolbenente immer häufiger auch an Kleingewässern, Flussstaus und langsam fliessenden Flussabschnitten. Diese beherbergen jedoch nur einen kleinen Teil des Bestands. Bruten oberhalb von 600 m sind Ausnahmen, so die zwei Bruten 2006 am Lac de Joux VD auf 1005 m (Y. Menétrey). Auf der Alpensüdseite wurde bisher erst eine Familie 2014 bei Locarno TI beobachtet (J.-L. Ferrière, A. Hill, D. Crinari).
Die Kolbenente hat sich als sehr anpassungsfähig erwiesen und brütet heute sowohl an sehr naturnahen Gewässern wie auch in städtischen Gebieten. Als Neststandorte wählt sie oft Inseln, wo sie hohe Dichten erreichen kann. So wurden 2016 auf der aufgeschütteten Insel vor Châble-Perron VD 53 Gelege und auf der Neuenburger Insel am Fanel BE/NE 29 Gelege gefunden (M. Antoniazza, P. Rapin). Dazu kamen noch Mischgelege, meist mit Stockenten. Das Angebot an Inseln erklärt neben dem guten Nahrungsangebot die Konzentration der Kolbenente auf den Neuenburgersee, der rund die Hälfte des Schweizer Brutbestands beherbergt. Dieser wurde 2014 auf rund 450 Paare geschätzt. Die Anzahl sichere Bruten schwankte 2013–2016 zwischen 212 und 298. Am Bodensee beläuft sich der Bestand auf 330–340 Paare, der grösste Teil auf deutscher Seite. Die Zunahme des Bestands in der Schweiz reiht sich ein in positive Trends in Spanien, Frankreich, Deutschland und weiteren Ländern Mitteleuropas. Im Vergleich zum Winterbestand von über 30000 Individuen ist der Schweizer Brutbestand jedoch immer noch sehr klein.
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Die Kolbenente brütete 1927 zum ersten Mal am Schweizer Ufer des Untersees. Bis in die Sechzigerjahre beschränkte sich ihr Vorkommen auf den Bodensee, und erst ab 1980 wurden in der Schweiz alljährlich Bruten bekannt. Erst in den Neunzigerjahren stieg der Brutbestand an, parallel zum massiven Anstieg des Winterbestands. Die nährstoffarmen grossen Seen mit dichten Beständen von Armleuchteralgen beherbergen sowohl im Winter wie auch zur Brutzeit die meisten Kolbenenten: Neuenburgersee, Bodensee, Vierwaldstättersee, Genfersee und Zürichsee. Seit etwa 2000 brütet die Kolbenente immer häufiger auch an Kleingewässern, Flussstaus und langsam fliessenden Flussabschnitten. Diese beherbergen jedoch nur einen kleinen Teil des Bestands. Bruten oberhalb von 600 m sind Ausnahmen, so die zwei Bruten 2006 am Lac de Joux VD auf 1005 m (Y. Menétrey). Auf der Alpensüdseite wurde bisher erst eine Familie 2014 bei Locarno TI beobachtet (J.-L. Ferrière, A. Hill, D. Crinari).
Die Kolbenente hat sich als sehr anpassungsfähig erwiesen und brütet heute sowohl an sehr naturnahen Gewässern wie auch in städtischen Gebieten. Als Neststandorte wählt sie oft Inseln, wo sie hohe Dichten erreichen kann. So wurden 2016 auf der aufgeschütteten Insel vor Châble-Perron VD 53 Gelege und auf der Neuenburger Insel am Fanel BE/NE 29 Gelege gefunden (M. Antoniazza, P. Rapin). Dazu kamen noch Mischgelege, meist mit Stockenten. Das Angebot an Inseln erklärt neben dem guten Nahrungsangebot die Konzentration der Kolbenente auf den Neuenburgersee, der rund die Hälfte des Schweizer Brutbestands beherbergt. Dieser wurde 2014 auf rund 450 Paare geschätzt. Die Anzahl sichere Bruten schwankte 2013–2016 zwischen 212 und 298. Am Bodensee beläuft sich der Bestand auf 330–340 Paare, der grösste Teil auf deutscher Seite. Die Zunahme des Bestands in der Schweiz reiht sich ein in positive Trends in Spanien, Frankreich, Deutschland und weiteren Ländern Mitteleuropas. Im Vergleich zum Winterbestand von über 30000 Individuen ist der Schweizer Brutbestand jedoch immer noch sehr klein.
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