Der Vortrag ist auch in YoutTube zu hören und zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=70nS5AkAlFY&t=35s

1. In der Budapester Architektur ist die Überschreitung der neuzeitlichen Klassik zu verfolgen.

Fangen wir an, mit dem Verständnis des Begriffes selbst, mit der Hilfe der Architektur. So wie die, in klassische Mauer eingeschlossene Begriffe, an der Schwelle der Öffnungen vor neuen Türen, die bisherige Geschlossenheit überschreiten. Als die bisherigen Begriffe, die dialogische Überschreitungen, in die Richtung der unbekannter Freiheit, anfangen alles universal einzubeziehen wollen.

Der dialektische Verteidigungsprozess ist, auch im architektonisch wörtlichen Sinne auszudrücken, vom chinesischen bis zum Berliner Mauer. Beide wollten sich gegen andersartig, fremd erscheinenden, äußeren Einflüssen Verteidigen. Bis an die Türen und Toren schlagende Revolutionen der Geschichte, notwendig folgend dialogische Durchgänge eröffneten.

Diesen Entwicklungsprozess können wir auch visuell in der Budapester Architektur erfahren. Archaisch fängt an, am sog. Heldenplatz (hösöktere) mit Altertümlicher Klassizismus. Symbolisierend die klassische Macht, säumend aus drei Richtungen, mit Säulen aus verschiedenen Zeiten (dorisch, ionisch, korinthisch). Im Mitte des Platzes mit den Landnahmenden barbarischen Ungarn. Über ihnen steigende Säule, auf wessen Spitze ein Engel das Kreuz hält, symbolisierend das Volk schützende geistige Christentum.

Man braucht von da nicht mehr weit zu gehen, nur in die nahe Andrási Straße, dort finden sich mehrere bedeutende Gebäude vom 19 und 20 Jh. gebaut in der sog. Glanzperiode von Budapest. Besonders auffallend repräsentiert ist der Still der Sezession (welche ausgesprochen anders machen wollte als die Tradition). Übergegangen durch die Donau, über die Széchenyi Brücke, eine Konstruktion von dieser Zeit, erreichen wir Buda, wo dann weitere, bis ins Mittelalter zurückzuführende geschichtlich interessante Gebäude zu finden sind.

Aber gehen wir nur dort zurück, wo sich visuell konkret zeigt, die Überschreitung der Klassik, bei zwei neben einander stehenden Gebäuden. In der Dozsa György Straße, (ist es vom klassischen Heldenplatz auch noch zu sehen), findet sich der Gebäude einer ausländischen Bank (in nicht in billiger Ausführung) im super modernen Still. Welche scheinbar der klassischen Statik spielerisch entgegenstehen will. Es gibt keine vertikale Wände und Säulen mehr, sondern nur schräg Spotten, die zur Mitte der Erde ziehende Gravitation. Dieses Gebäude würde ich für ein typisch architektonisches Beispiel, der konstruktiv visuellen Ausdruck der Übersteigung der Klassik nennen.

Gegenüber von diesem Gebäude in der Dózsa György Straße, an der sudöstlicher Seite des erneuerten Városliget-er Stadtparks, wurde in diesem Jahr fertiggestellt und fürs Publikum übergegeben, der neue „Ethnografische Museum“. Symbolisierend den anderen, vielleicht bis jetzt den bedeutendsten, überstieg der klassischen Architektur in Budapest.

Ausgangpunkt des Planens war der, schon vorher da gewesene, vom Rande des Stadtparks, in die Richtung der Városligeter Fasor Straße gewendete, „Revolution Denkmal“. Welche schon in sich, auch die beispielhafte Demonstration der Übersteigung der klassischen Bildhauerkunst ist. Folgte dann im gleichen geistigen Prozess, das Planen und auch der Aufbau des Ethnografischen Museums.

Das abstrakte Denkmal Skulptur, drückt mit genialer Visualisierung, die geistigen Hintergründe der Revolutionen aus. Beginnt mit individuell alleinstehenden Säulen, welche nach vorne schreitend, hoher und dichter werden, bis dann jede persönliche Individualität aufgebend, zum Einheit verschmelzen und gewaltsame Realität bilden, welche, ( sei es Wasser, Luft, oder vielleicht die Gemeinsamkeit von Geist und Natur) mit scharfen Stahl Klinge, vereint durchschneidet.

Am Preis der Aufgabe und Vernichtung, von jeder individuellen Freiheit. Der höchste Punkt des Zipfels zeigt dann gegen den Himmel. Was es aber nicht erreichen kann, statt dessen kann sich in der Realität nur dasselbe zeigen, was schon in der antischer Klassik den Griechen auch bekannt war, die Tragödie des Heldentums.

Diese „Überschreitung des klassischen Geistes“, war die Inspiration bei der Planung des Welt-Ethnischen Museums. Als ob Noe in sein Schiff den ganzen Schatz der Welt gepackt hätte, der durch die lange Zeit der Geschichte sich zur Kultur entwickelt hat. Soweit dass, unter der Erdoberfläche geraten ist, vielleicht für Bewahrung, immer für die nächste Generation. Nachdem von den kriegerischen und revolutionären Gegensätzen belastete Schiff, unter der Erde versenkt, versteckt, bewahrte, das von der Klassik vergessene kulturelles Sein, unseren ganzen Weltumfassenden Anfangs.

Sodass hier, jetzt unter diesen revolutionären Denkmal, erinnert an die Überschreitung der Klassik. Verteidigend unter der Oberfläche die Kulturellen Grundlagen der Völker der Welt, welche in unsere Gegenwart museal zu verfolgen sind. Aus der in der Geschichte die Klassik herausgebildet hat, die dann in neueren Zeiten in sich gewendet, ihren Ursprung vergessen hat. Bis dann das Ende der Dialektik, eröffnete das Bewusstsein über ihren Anfang. So sind neben den Klassischen Museen erschienen weltweit dies artige Ethnografische Museen. Sowie hier in Budapest, auch die besondere geistige Bedeutsamkeit, in diese Architektur ausgedrückt wurde.

Das ganze Gebäude fügt sich zur natürlichen Umgebung der Városliget (Stadt Hain). Etwas Macht strahlt nur das Revolutionsdenkmal, das auch nur abstrakt geistig, an die Gewalt erinnert. Die musealen Schätze der Geschichte sind sogar unter der Erde versteckt, ganz anderen Eindruck erweckend, als z.B. am Heldenplatz, aus der Architektur strahlende Macht. Am Dach des Baus ist ein Park gestaltet, wo man beim schönen Wetter neben Blumenbeeten auf die grüne Wiese hinlegend, über den Eindruck der Umgebung nachdenken kann.

Vom Dach des Gebäudes ist gar nicht zu sehen, dass der vordere und der hintere Seite des „Schiffes“, schräg aus dem „Wasser“ herausragt, wo sich dann Büros für Museum und Vortragsäle befinden, um darin geistige Gelegenheit gebend, zu Erklären im Geist des neuen dialogischen Denkens, den Bewussten Überstieg der Klassik, das in unserem Gegenwart Existentielle Bedeutung bekommen hat.

2. Die Wissenschaften sind auch hinausgetreten aus der Begrenztheit der Klassik zur Universalität.

Es ist nicht zufällig dass, in den neuzeitlichen klassischen Wissenschaften konkrete Beispiele zu finden sind, für den Überstieg der Klassik. Weil dort, wo sich von etwas das Ende zeigt, kann auch etwas Neues zeigen. Am allgemeinsten zuerst in der Kunst, was dann Gedanken weckend wirkt, meistens in der Philosophie. Wenn dann, in die Klassik gesperrte Wissenschaft, ihren Höhepunkt erreicht und kann sich nicht mehr weiter entwickeln, dann fängt an, neue Wege, in neuen Räumen zu suchen. Bis die Forschung, wie schon in unsere Zeit, in die unendlich weiten Räume des Universums strebt.

Diese Richtung wurde bald erkannt auch bei denen, die sich mit der höchste Stufe der wissenschaftlichen Erfolge beschäftigen, z.B. bei der Entscheidung der Abgabe der Nobelpreise. Schon vor einigen Jahrzehnten hat es angefangen, für eine bestimmte Wissenschaft, Verteilt an mehrere Personen zu geben. Dieser Modus unterstützt bei einer bestimmten Wissenschaft, das Erkenntnis und Unterstützung die „historisch dialogische Kontinuität“, welche sich von der vorherigen Auffassung, der individuell ideal-klassischen Genie Persönlichkeit entfernt.

Sehr oft die Nobelpreisträger selbst betonen die Arbeitsnähe von mehreren wissenschaftlichen Kollegen am gemeinsam erreichten Erfolg. Gleichzeitig nicht nur die gemeinsam arbeitenden in einzelnen Wissenschaften, sondern auch das interdisziplinäre ineinander greifen, vom Ergebnis Resultat den Verschiedenen Wissenschaften. Sodass heutzutage die bedeutendsten Entdeckungen geschehen in dieses „zwischen“, d.h. dialogische Sphäre. Wenn Wissenschaftler verschieden spezialisiert, eng zusammen arbeiten.

Wie es auch schon allgemeine Aussage geworden ist, dass eine (man muss dazusagen klassische) Doktorarbeit reicht noch nicht für hohe Ausbildung aus. Mit zwei fängt erst an die Auflösung und Überstieg der einseitigen Wissenschaftlichkeit und folgt die Verbreiterung mit weiterlernen ein Leben lang, einbeziehen auch das Universale in das Erkenntnis.

Sodass diese Stufe, für uns einfache Menschen, sehr schwer zu verfolgen ist, besonders wenn wir in der Objektivität der entdeckte Neuigkeit das Verständnis der Erklärung suchen werden. In denen für uns nicht ganz zu verstehende Änderungen zu finden sind, von denen wir wenigstens wissen mit unseren klassischen Wissen (was im Allgemeinen in der Schule gelernt haben) dass wir es nicht mehr verstehen. Nun, wenn wir nur die Philosophie zur Hilfe nehmen, ist dies auch schon ein ermunterndes Wissen, wenn wir darauf kommen, dass wir wissen wie wenig wir wissen (womit wir wenigstens anfangen können unsere stolz eingebildete Blödheit zu reduzieren).

Diese, etwas unangenehm klingende Wörter, nur deshalb, dass der klassische Stolz, voraus etwas gedämpft wird, nach dem in den letzten Tagen, mit einen Tag Abstand, gleich zwei ungarische Wissenschaftler den Nobelpreis bekommen haben. Kariko Katalin für die Medizin und am nächsten Tag wurde verkündet, dass Krausz Ferenc für die Physik den Nobelpreis bekommen hat. Für die mäßige Steigerung des ungarischen Stolzes, ist es doch hin zugeben, dass damit die aus Ungarn stammende Nobelpreisträger auf 15 gestiegen sind, was wiederum zurückgerechnet auf Einwohnerzahl, auch ein Rekord ist.

Angepasst zur Realität kommt es noch dazu, dass beide mit der schon vorher erwähnten philosophischen Bedeutsamkeit, mit „Überschreitung der gesellschaftlichen Klassik“ in kollegialer Dreiheit, die hohe Auszeichnung mit anderen Wissenschaftlern gemeinsam, bekommen haben, was gleichzeitig auch das formale Überschreiten des klassischen Individuums bedeutet.

Aber nicht das dies für die Minderung der wissenschaftlichen Leistungen verstanden wird, sondern repräsentiert gerade die Gegenwärtige Weiterentwicklung. Dort wo sich das notwendig Mehrseitige meldet, was für die gegenwärtigen Entdeckungen organisch dazugehören.

Die Untersuchungen von Kariko Katalin, sind in die Biochemie einzuordnen, angewendet wurden sie Konkret, in der Medizinwissenschaft, gerade dann als große gebrauch sich zeigte, in der Ära der Covid Epidemie

Zeitlich sehr nahe stehender Nobel Preisträger, ist Krausz Ferenc, aus dieser Hinsicht geschaut, in ähnlichen Umständen bekam die Hohe Anerkennung. Seine Physikalische Forschungen sind auch nicht nur in eine Wissenschaft erreicht, welche dann auch in der Medizin Wissenschaft konnte angewendet werden. Bei ihm zeigte sich auch das Überbringen des Sinns seiner Entdeckung in Anwendung im anderen Bereich.

Die Bewegung der Elektronen hat er Erforscht, mit Hilfe der Lichtwellen, was dann in der Medizin bei der Beobachtung der Herzvibrationen Hilfe leisten kann. Also, hier auch in zusammengesetzte Funktion wurde das Resultat erreicht und danach auch die Entdeckende Beobachtung angewendet.

Nur für das allgemeine Verständnis, ein kleines Exkurs auf eine kleine Wissenschaftsgeschichtliche Philosophie. Für unser Wissen, gelernt in den Allgemeinschulen ist es uns bekannt, dass wir in die griechisch klassische Bedeutung, die kleinste Substanz Atom nennen. Oder schon damals wurde vermuteten, das es eine kleinste Materie gibt, aus der das ganze Seiende zusammengesetzt ist. Lange musste sich das Wissen bis zur Erkenntnis Entwickeln, bis die Wissenschaft beobachten konnte, dass diese vermutete kleinste Substanz gar nicht die kleinste ist, sondern sich bewegt und um sie herum auch noch etwas bewegt, welche dann Neutronen genannt wurden.

Jetzt ist die Wissenschaft in der Physik schon soweit gekommen, dass nicht nur die Bewegung der Neutronen beobachten kann, sondern (überschritten die Klassische Physik) kann nicht nur unmittelbare Erkenntnisse sammeln, sondern helfe der Laserstrahlen, mit Lichtanalysen, aus den menschlichen Blut genetische Abläufe vermittelt ablesen kann. Z. B. mit so eine Methode wie Krausz Ferenc Forscher, Wissenschaftler und seine Kollegen entdeckt haben, wofür sie auch den Nobelpreis bekommen haben.

Es ist interessant zu erwähnen, im Themenkreis der „Überschreitung der Klassik“, dass beide Forscher- Wissenschaftler, so Klariko Katalin, wie Krausz Ferenc, in ihrem Interview betont haben, ihre Dankbarkeit für die Mitarbeit ihrer Kollegen. Nicht nur für diesen mit denen sie den Nobelpreis geteilt haben, sondern auch an die, im Hintergrund Mitarbeitenden. Und sie vergasen auch ihre, Pädagogischen Grundlagen nicht, welche sie in den ungarischen Schulen und Universitäten bekamen, welche sie dann während ihren Ausländischen Weiterbildungen verwendet und weiterentwickelt haben.

Aus den Aussagen von den Beiden Wissenschaftlern, auf Ungarisch, Deutsch und Englisch, kann man auf Selbe gewonnene Erkenntnisse und Verhaltensweisen schließen, welche heutzutage allgemein Notwendig geworden sind. Anstatt eines klassischen Stolzes, was in unserer Gegenwart lebensbedrohend geworden ist, treffen wir auf bescheidene Weisheit. Was mit fleißigen lernen, in verschiedenen Gebieten der Wissenschaft, und mit Lebenserfahrungen, in den verschiedenen Teilen der Welt erreichen konnten.

Aber warum ist es so wichtig in unserer Gegenwart zu betonen „die Notwendigkeit der Überschreitung der Klassik“?

Weil die Traditionell klassische Verhaltensweise, Z.B. die klassische Ethik, auf unsere Erde lebensgefährlich geworden ist. Wenn wir die Sache philosophisch betrachten, gegenwärtig hängt davon unsere Existenz auf unseren Planeten ab. Ob dieser Zustand uns Bewusst wird, oder nicht. Und ob wir darauf entsprechend reagieren, oder nicht. Davon hängt ab: Ob wir bleiben könne auf diese Erde, oder vernichten wir das Leben darauf.

Umdrehen müssen wir uns, herausdrehen aus der Klassik, „heraustreten“ nicht vernichten. Aber wenn wir weiter so machen wie bis jetzt, dann vernichten wir gemeinsam mit der Klassik uns selbst und auch unsere Umgebung.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.