NATO-Horchposten auf dem Stöberhai im Harz, 1973

NATO-Horchposten auf dem Stöberhai im Harz, 1973
Brocken und Stöberhai waren exponierte Standorte für elektronische Beobachtung während des kalten Krieges. Bis nach Polen wurden hier vom Stöberhai Manöver des Ostblocks beobachtet. Radar und passives Radar haben dies möglich gemacht. Und der Gegner tut dies von der Gegenseite, vom Brocken.
Der Beobachtungsturm C auf dem Stöberhai wurde 2005 gesprengt. Die Anlagen auf dem Brocken mit den Tarnnamen „Jenissej“ und „Urian“ wurden durch die Sowjetunion und der Stasi der DDR betrieben. Der letzte Mitarbeiter der Der russischen Besatzungsmächte verließ erst 1994 (!) seinen Posten.
Es gibt zahlreiche Dokumente über die Arbeit und Ausstattung im Turm C. Von Ostholstein bis Nord-Bayern gab es fünf solcher Horchposten mit Reichweiten bis 600 km.
Um Haaresbreite wäre ich auch beinahe bei dieser Truppe gelandet. 1971 hab ich mich auf 2 Jahre als Zeit-Soldat bei der Marine verpflichtet, wurde der Fachrichtung 27 c (Signäler, Passiv-Radar) zugeschrieben und zum Gastenlehrgang an die Marine-Ortungsschule nach Bremerhaven versetzt. Die Ausbildung dort hat mich dann in die Lage versetzt DrumTilts von Frühwarn-Radars an ihrer Frequenz und Umdrehung zu unterscheiden, was wohl eine Anforderung war, Borddienst auf Aufklärern des Marine-Fernmelde-Stabs 70 bei Aufklärungsfahrten auf der Ostsee zu verrichten. Leider nicht für mich! Nach wenigen Monaten hatte ich mich unwissentlich qualifiziert für den Dienst am Kodiergerät fürs Telefon, das dem Lagezimmer-Offizier unterstellt und geeignet war, mit der täglichen Kodierkarte geheime NATO-Telefonate nach Bonn-Bad Godesberg für die oberste Dienststellen-Leitung zu vermitteln. Hieß auch unabkömmlich für Bordeinsätze und Fahrten auf der Ostsee, die ich doch mindestens für meinen Ruhm mitmachen wollte. Ich hab mich dann ernsthaft bei meinem Kompaniechef darum beworben, wenigstens zu einer Fahrt eingesetzt zu werden, was tatsächlich real wurde. Ich bekam dann prompt einen Einsatz zu einem Einsatz auf der alten "Oste" A52, die eine Aufklärung bis in die Danziger Bucht fahren sollte, es aber wegen u. a. Schlechtwetter nicht geschafft hat. Wir hatten permanent Sturm mit über 10 Beauffort und lagen eine ganze Woche auf der Leeseite von Bornholm unter Schutz. Sturm heißt auch wie bei Nebelfahrt "Alle Schotten und Luken dicht". Sehr belastend, wenn nicht die Reinschiff-Station in einer Offiziers-Kabine auf dem Oberdeck der "Oste" lag. Dort war die Sonne auf den weißen Wellenköpfen der wilden Ostsee zu sehen, Wildromantisch. Alternativ gelang es auch mal dem Schmadding bei Reinschiff-Einteilung unter Deck in die Restricted Area zu entkommen, zu der er keinen Zustritt hatte. Dort wurden dann die Beine hochgelegt und an den Geräten Radio Luxemburg rein gedreht.
Alles in Allem aus Sicht der NATO keine ertragreiche Fahrt Das Berichtsheft zu dieser Fahrt war ausgesprochen dünn.
Was schließt den Kreis? Nun ich hatte ausreichend Zuverlässigkeit und Ausbildung, um dem BND in meinen Reihen für Nachwuchs zum Einsatz auf einem der Funk-Beobachtungstürme zu werben. Hieran werde ich immer wieder bei diesem Bild erinnert. Letztlich war meine damalige Freundin nicht mobil und beweglich genug, die auswärtige Ausbildung und die damit verbundene Fernbeziehung als Minimum mitzugehen. Vielleicht auch gut so...
DiaScan Wirgin Edixa Prismat CDS Agfachrome CT 18
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