EDE inspiriert Komponisten

Kommentar zur „Elektropop Kammeroper THREE“

Aufgeführt im Juli 2011 in Avignon/Frankreich

Wieder ein Beispiel der künstlerischen Avantgarde, für politisches Denken. Bis die Mehrheit der klassisch denkenden Kritiker und Journalisten, noch immer sich in den Abfall der Vergangenheit bewegen, die Kunst geht voran, meistens noch gar nicht bewusst, sondern emotional, verstanden meistens nur vom jungen Publikum.

Die Elektropop Kammeroper THREE,
http://www.youtube.com/user/umsnjip#p/u/12/ga5m0NEBooM ist ein

Beispiel dafür. Die Künstler, Komponisten, Denker, von der "UMS `n JIP", verwendeten einen von den aktuellsten politischen Problemen in der Europa Union und bearbeiteten diesen künstlerisch.
Das Spektakel wurde unter anderen präsentiert beim berühmten Theaterfestival in Avignon, in Frankreich, vom 8. bis 31. Juli 2011.
http://three.umsnjip.ch/three.html

Das rationale Verständnisdefizit des Publikums, zeigt sich in der Kritik der s. g. Fachleute. Wie gut, dass die Künstler nicht (immer) für "Fachleute" arbeiten, sondern schöpfen auch nur spontan, aus der unmittelbaren Gegenwart. In diesem Werk, ist die Ausdruckweise der Künstler völlig zeitadäquat, was im Allgemeinen nicht selbstverständlich ist, in unsere noch immer meistens idealistisch verdrehte Welt. Das zeigt sich in seinem Unterbewussten Einfluss, was wir alle in uns tragen in der Reaktion an auf die alltägliche Aktualitäten.

Ich weis nicht warum, aber z. B. hörend dieses Werkes, gab es mir eine gewisse Ergänzung, wenigstens auf Gefühlsebene. Ich singe mit und damit entspanne meinen Gefühlsdasein. Aber ein aktuelles, gutes Werk, kann auch etwas geben, was wir bis jetzt nicht hatten, oder nicht wussten, vielleicht wegen irgendeinem Defizit. Wenigstens kann dieser Mangel überwunden werden, bis die Musik dauert, und das bereitet Freude.

Versuche, wie Robert (ein Esperantist aus Frankreich) empfahl, mitsingen (es muss nicht gleich in Tenor sein). Kann auch schreiend sein, aber sollte es selbstvergebend und entspannend geschehen. Vielleicht bekommen Sie etwas was sie brauchen, die Gefühle des Daseins ergänzend.

Etwas, wovon wir Mangelgefühle haben in der Gegenwart, für Komplett zu sein, Ganz in der Welt. Die Künstler haben mehr Empfindlichkeit für dieses mangel, aber auch mehr Mut sie zu nennen und in der Öffentlichkeit herauszustellen, was in der sozialpolitischen Bereich sogar gefährlich sein kann. Die Künstler sind Fähig wenigstens Gefühle zu erzeugen, welche den Mangel erfüllen, wenn auch nur in eine bestimmte Zeit, aber das ist auch schon genug Bewusstsein zu erzeugen, über ein Problem für weitere, wirkliche Bearbeitung.

Konkret geschieht dies oft bei den Politik-Finanz-ökonomischen Problemen, bei welchem meistens im Hintergrund einflussreiche und starke Mächte stehen. Gegen die, Einzelne, oder kleinere Gruppen keine Chance haben ihre Forderungen durchzusetzen. Etwas anders steht die Sache bei real funktionierenden Demokratien; was wir glauben zu haben, wenigstens noch zu Zeit in der Europäischen Union. Da hat noch etwas Chancen auch die Mehrheit, wenn sie sich angemessen organisiert.

In der EU, wir haben demokratische Rechte und Freiheiten, Meinungen auszudrücken, auch Parteien zu gründen, sogar gegen den Herrschenden Mächten. Nützen wir diese Möglichkeit, dort wo offensichtliche Notwendigkeit für Wechsel besteht. Nur leider, das Bewusstsein der Notwendigkeit des Wechsels bei den EU Bürgern auf sehr niedrigen Niveau steht. Da kann die Kunst im Allgemeinen sehr viel dafür helfen, die Politik muss dann die Knochenarbeit machen.

Selbstverständlich, wer die Macht hat, will sie weiter erhalten. Aber gegen die allgemeine Entwicklung kann keine macht widerstehen. Zu Zeit ist die Frage "wie" die Macht zu verteilen ist. In der Geschichte haben wir einige Erfahrungen über gewalttätige Versuche. Aber leider diese gaben keinen qualitativen Wechsel, nur die Herrschaften wurden umgedreht.
Die Demokratie ist z.Z. die einzige politische Lösung dieser Probleme, deshalb ist es notwendig sie zu Entwickeln und Verstärken.

Der Basis der Demokratie ist die Verständigung. Für die Verständigung wird Sprache gebraucht. Und wenn wir die Demokratie verstärken und entwickeln wollen, dafür wird auch gebraucht, das Verständigungsmittel selbst demokratisch ist. Deshalb ist das Thema von diesem Kunstwerk mit Esperanto, vollkommen politisch und zeitgemäß ausgewählt.

Die Kunst half schon immer politische Probleme lösen, weil ihr Erste Interesse ist, solange sie reine Kunst bleiben will, für sich selbst, (nicht nur fürs Geld) an der Seite der Freiheit, Offenheit und Wahrheit zu bleiben. Gleichzeitig weis sie selbst, dass sie die Wahrheit nicht besitzt. Gerade deshalb bleibt sie immer Unterwegs, suchend im großen Weltgeheimnis. Aber eins ist sicher, die Kunst bleibt nie stehen, bei festgesetzten, gewohnten, bewegungslosen Formen und Innhalten.

Die Künstler haben den Klassizismus noch früher überwunden, als die Philosophen die ersten Absichten und Grenzen der Klassischen Logik und nachher der Dialektik erkannten, und erst dann fingen an, das dialogische, neue Denken in den Gang zu setzen, welches sich dann in der Wirklichkeit der Politik als notwendig zeigte (in der neuere Geschichte Mitte des 20. J. h.).

Das Thema des Werkes "Three" ist faktisch die Reaktion an das soziale Defizit in der EU. Unter dem wir alle, einige mehr, andere weniger, einige bewusst, andere unbewusst leiden, aber das Problem ist alltäglich, konkret und immer mehr verschärft sich. Die soziale Lösung dieser Probleme, selbstverständlich gehört nicht mehr zur Kunst. Aber die Kunst kann sich erlauben, diese ansprechen und Lösungen provozieren. Sie macht es, besonders wenn etwas aktuell ist. Auch in diesem konkreten Werk, das Ziel der Künstler ist nicht zu lösen, sondern nur zeigen, (und z.Z. das genügt schon) welches Problem ist dringend in der EU.

Aber die Provokation der Kunst ist nicht immer verstanden worden und meistens im Sinne der verschiedenen Interessen interpretiert, am erfolgreichsten mit dem Geld, zu dem vor allem die Journalisten und Berufskritiker tendieren. Sonach erscheint meistens in den Kommentaren der Kritiker die soziale Dimension, mit dem schon allgemein bekannten klassischen Vorurteilen, von denen am besten profitiert ein Künstler; wenn nicht anders, dann reicht es auch nur für irgendwelche Popularität. Weil Vorurteile wiederholen, ohne irgendein Nachdenken, den schon mehrere kennen, ist psychologisch wirkungsvolle Methode um Unterstützer zu finden; nun, jeder bekommt gern Bestätigung (idiotisch) für die eigene Klugheit und Aufgeklärtheit. Diese durchzubrechen und die Wahrheit suchen hinter dem Trivialen ist mühsame Arbeit und für die Geldbörse nicht besonders ergiebig.

In der deutschsprachigen Festivaleinführung des Werkes
http://three.umsnjip.ch/oeuvres.html ist einiges von diesen zu finden. Am Anfang und man kann sogar sagen überwiegend, ist eine ganz reale Beschreibung zu lesen, z.B.: "Esperanto bringt man mit Effizienz, Demokratie, Gleichberechtigung und interkulturellen Brückenschlägen in Verbindung." Aber später wechselt sich der Tonart. Die sehr interessante Allegorie, als das fremdgesteuerte mini Auto, später als Helikopter wegfliegt, stattdessen dass es einen positiven Sinn bekommt (etwa, sich den Landesgrenzen zu lösen in gemeinsames Verständnis) ist als Utopie heruntergestuft worden. Wollten die Künstler wirklich das sagen?

Die Autoren lassen es wahrscheinlich auch so verstehen, wenn jemand gerade dazu neigt. Aber dies bedeutet noch nicht dass sie dies sagen wollten. Nur kann sein, dass irgend ein Armleuchter nicht sehen und fühlen kann, den positiven Effekt, was auch ihn/ihr helfen könnte; wenn er/sie fähig wäre sich von der klassischen Vergangenheit zu lösen und sich für die Gegenwart der Aktualität öffnen.

Z.B. ich verstehe es ganz anders (selbstverständlich von einem anderen Denken her). Für mich ist ja auch, diese eine andere Dimension, aber nicht "utopisch" und nicht "ambivalent" (wie es in der Einführung genannt wird). Weil die Dimension der "Zwischen-heit" (inter-eco), was in der Geschichte schon immer geschah, in der Gegenwart ihre hohe Aktualität erreicht hat; konkret in der Europäischen Union.

Ja, aus dieser "dialogischen" Aktualität ist auch dieses musikalisch-künstlerisches Werk entstanden, in dem unser Einführungsschreiber irgendwelche "Ambivalenz" vermutet. Es ist schon etwas besser dass er(sie?) nicht nach eine "dialektische Gegensätzlichkeit" sucht, sonder wenigstens die zwei Wertigkeit akzeptiert. Nur mit diesem Verständnis können wir uns in der EU nicht weiterbewegen, sonder bleiben wir dort, wo wir uns gerade befinden, in den nationalen Denkweisen. Aber gerade dies möchten wir mit "inter-national-ität" überwinden; einerseits die Verschiedenheit bewahren, andererseits die Anderen auch verstehen können.

Letztlich freut er/sie sich, dass der Slogan "Damit Europa sich versteht", der kleinen europäischen Partei "Europa Demokratie Esperanto" bei den letzten Europawahlen 2009, doch noch keine Realität geworden ist. Vielleicht hat er/sie Interesse daran, das dies nicht geschehen sollte?
Gut, demokratisch verstehe ich und toleriere auch diese Meinung. Aber ja, gerade deshalb, diese die Interesse daran hätten das dies geschehe, sollten sich einigen und politisch dafür zusammenarbeiten. Weil ich überzeugt bin, dass internationale Verständnis die Interesse der Mehrheit in Europa ist. Und demokratisch, die Interesse der Mehrheit stärker ist als der Kommerz, oder auch die Minderheit der Geldelite. Nur, bei der Mehrheit soll dies bewusst werden. Künstlerische Werke wie diese, sind große Hilfen in diese Richtung.

THREE ist überhaupt keine "ambivalente Dimension", (sogar heißt es gar nicht "zwei", sondern "drei",…ha…ha…ha…) in seine "Ironie und bitterem Ernst", sonder gerade per diese Dualität erscheint die bis jetzt nicht genügend verbreitete (aber in der Historie schon lange gekannte) Dimension der "Zwischenheit" , wovon scheinbar unser Eiführungsschreiber noch nichts gehört hat.

Ironisch ist es, weil die Realität nur von wenigen verstanden worden ist, trotzdem das die Interesse der Mehrheit dahinten steht, unbewusst. Diese Ironie provoziert zu bedenken auch die eigene Blödheit, um nicht zu erstarren in irgendein Glauben, die Wahrheit zu besitzen. Nun, dieses Verhalten gehört im Allgemeinen zum Charakter der Kunst und ist nichts Neues.

Bitterer Ernst ist die Spitze der Dialektik, welche hier spielerisch erscheint. Nicht der absolute Glaube an ihn, welche bedauerliche weise lange genug geherrscht hat, in unsere auch noch nicht so lange Vergangenheit, welche letztlich tragische Katastrophen provozierte. Hier in der Kunst ist schon unterwegs erkannt, die Lächerlichkeit der Ernst und schon unterwegs wird gewarnt von der Unfähigkeit der idealistisch absoluten Glaube an die Welterlösung.

Aber dieser Irrglaube ist keine Spezialität vom Esperanto oder von Esperantisten, (wie vielleicht unser Kommentator uns verständigen möchte) sondern unserem europäischen Idealismus, (mit der Idee der Welterlösung) an welche die Esperantisten manchmal vielleicht sogar stärker geglaubt haben al die übrigen Bürger und deshalb vernachlässigten (oder waren nicht fähig zu erkennen) den dialogischen Grund des Esperanto, (das neue Denken) welches er schon seit seiner Anfang in sich trägt.

Wie auch die oberflächliche Kritik über die Ironie, trifft nicht nur Esperanto, sondern die ganze klassische Denkweise, mit allen klassischen Sprachen. Esperanto ist in diese Beziehung sogar die Befreiung von diesen klassischen Rahmen, der Setzungen und Vorurteilen. Nur leider die "klassischen" Esperantisten haben dies nicht verstanden und wollten dem Klassizismus hinterherlaufen. Es ist oft nur noch ironisch zu ertragen, die bis jetzt oft todseriös verstandene Blödsinn des Klassizismus. Und prüfe nur, wer erträgt die Ironie mit mehr Humor, ob Esperanto oder die klassischen Nationalsprachen? (Aber aufpassen! Kann Gefährlich werden.)

Die Ausdruckweise der Komponisten in diesem Werk ist voll zeitadäquat, aber bedauerlicher Weise die Kritiker können damit nicht viel anfangen, weil sie immer wieder in die klassischen Kategorien zurückfallen. Sie sehen irgendwelche "Ambivalenz" hinein, stattdessen dass sie die Augen aufmachen und um sich herumschauen würden, dann könnten sie selbst wirklich erkennen, das in der letzte Zeit jede außergewöhnlich wichtige menschliche Beziehungen und Schöpfungen, hauptsächlich dialogisch geschahen, im Bereich des "Zwischen".

Bezeichnend ist für dieses Werk die künstlerische Verknüpfung der Überwindung des Klassizismus mit der Politik. In der Kunst ist dies schon lange nicht mehr neu, sogar in der Politik geschah dies schon seit einigen Jahrzehnten, aber die Verbindung von den Beiden und damit die mögliche Wirkung auf das Bewusstsein der EU Bürger, das ist etwas besonderes. Es fügt sich in die Reihe der Kunstwerke, welche sich aus der klassischen Hierarchie herausgezogen haben und den Weg bereiten zum neuen nichtdialektischen Denken, welche in der demokratischen Politik der Europäischen Union, z. Z. notwendig geworden ist. Kunst und Politik sind schon immer wesentlich miteinander verbunden gewesen sein.

Eugen Macko