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this photo by Christina Sonnenschein
Einmalig in seiner bunten Fröhlichkeit – und in seinem unbeschwerten Umgang mit dem Tod – ist der Cimitriul Vesel (Lustiger Friedhof) von Săpânța .
Die leuchtend blauen Holzkreuze, kunstvoll geschnitzt und bunt bemalt mit Bauernbildern aus dem prallen Leben, sind längst eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Maramureș.
Zu Recht, denn die Verse, die jedes Kreuz zieren und über das Leben des Toten berichten, sprühen vor Weisheit und Witz, sind traurig, lustig oder bissig und rechnen manchmal sogar mit dem Toten unverblühmt ab.
Und so halten ganze Busladungen mit rumänischen und ausländischen Touristen in dem kleinen Ort an der Grenze zur Ukraine. ...
Meist in Ich-Form berichtet der Tote den Besuchern an seinem Grab von seinem Leben: beichtet seine Untreue oder macht eine letzte Liebeserklärung, erzählt von seinem Beruf, gesteht, dass er gerne mal zu tief ins Glas geschaut hat, dankt seinen Lieben oder bittet sie um Verzeihung.
Untermalt sind die Verse mit leuchtenden, ins Holz geschnitzten Bildern:
Frauen beim Spinnen, Weben, Kühe melken, Bauern bei der Arbeit oder beim Feiern.
Die Tradition, die dieser ungewöhnliche Friedhof neu belebt, geht auf die Daker zurück, die den Tod nicht als bedauernswerten Endpunkt sahen, sondern als Übergang zu einem neuen Leben und Chance, ihrem Gott Zamolxe zu begegnen.
Die meisten der rund 800 Holzkreuze hat der Dorfkünstler Stan Ioan Pătraș (1908-1977) ab 1935 geschnitzt. Seit seinem Tod führt Dumitru Pop Tincu das Erbe weiter, denn auch heute werden die Verstorbenen des Dorfes auf dem Fröhlichen Friedhof beerdigt.
aus RUMÄNIEN von Diana Schanzenbach
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