
Tag 12 - Sighetu Marmației, Săpânța & Satu Mare / Rumänien 2015
Folder: Rumänien 2015
09.05.2015
von Vadu Izei über Sighetu Marmației und Săpânța nach Satu Mare
114 km
Übernachtung
Hotel Astoria
von Vadu Izei über Sighetu Marmației und Săpânța nach Satu Mare
114 km
Übernachtung
Hotel Astoria
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You will know the truth, and the truth will set you free.
John 8,32
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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Museum: Saal 9 - Die Todeszelle von Iuliu Maniu
Rekonstruktion in situ (siehe II. Etage, Säle 84-87 über den großen Staatsmann)
Iuliu Maniu
* 8. Januar 1873 in Bădăcin, im heutigen Kreis Sălaj, Rumänien
† 5. Februar 1953 in Sighetu Marmației, Kreis Maramureș
Dank seiner exemplarischen Haltung im öffentlichen Leben wurde Iuliu Maniu zwischen dem 23. August 1944 und dem Juli 1947 zur Symbolfigur des demokratischen Widerstands gegen die Kommunisierung des Landes. Es wurde jedoch gegen ihn und die Führer der Nationalen Bauernpartei nach der Inszenierung von Tamadau ein Scheinprozeß wegen "Landesverrat" geführt.
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
In den Jahren 1949- 1951 war die Zerstörung der Eliten der Gesellschaft auf dem Weg erfüllt zu werden. Intellektuelle, Diplomaten, Priester, Militärs, Magistraten, Polizisten, Politiker des alten "bürgerlich- großgrundbesitzerischen Regimes" waren im Gefängnis, die wohlhabenderen Bauern in Zwangsarbeitskolonien deportiert worden. Allen gemeinsam und jedem einzelnen wurde die Bezeichnung "Volksfeind" angeheftet. Zurückgeblieben waren die Jugendlichen, eine nicht- einordbare soziale Kraft, die vernichtet werden musste. Für sie wurde das "Experiment von Pitesti" (von der Securitate "Umerziehung" genannt) erfunden.
Die barbarischsten psychischen Foltermethoden wurden bei den jugendlichen "querstehenden" Häftlingen, die verschiedenste politische und religiöse Ansichten vertraten, angewandt, um bei ihnen Scham und Ekel vor sich selber zu erzeugen, indem sie sich gegenseitig foltern, physisch malträtieren und ihre Herkunft verhöhnen mussten. Diese diabolische Operation der Entpersonalisierung, der "Zerstörung von Vertrauensverhältnissen" und des moralischen Anschlags wurde mit Beginn des Sommers 1948 in Suceava angewandt, erreichte im Gefängnis von Pitesti den Höhepunkt an Grausamkeit und Bestialität, und wurde dann in abgeschwächter Form in den Gefängnissen Gherlas und Targu Ocna weitergeführt.
Durch eine Untersuchung und einen Mamut- Prozess in den Jahren 1953- 1954 wurde ihr ein Ende gesetzt. Der Beschluß vom 10. November 1954 verurteilte 22 Mitglieder der von Eugen Turcanu geführten Legionärskommados zum Tode (16 wurden vollstreckt). Die Securitate- und Gefängnis- Offiziere, die sich der "Umerziehung" bedient hatten, wurden beim Prozess nicht verurteilt, sondern im Verlauf der Untersuchung nur des "kriminellen Mangels an Aufmerksamkeit und Sorge" beschuldigt, womit das Experiment "erlaubt wurde"! In einem weiteren Prozess wurden diese Ofiziere 1957 zu geringen Strafen verurteilt, um letztlich begnadigt zu werden, ohne dass dabei die Schuld der noch höher stehenden Securitate- Offiziere Teohari Georgescu, Marin Jianu, Gheorghe Pintilie, Alexandru Nicolschi, Misu Dulgheru u.a. überhaupt angesprochen wurde.
Das Experiment von Pitesti wird als einzigartig im Arsenal der Mittel zur massenhaften Zerstörung der menschlichen Persönlichkeit angesehen.
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Museum: Saal 37 - "Die schwarze Zelle"
Jedes Gefängnis hat eine Strafzelle. Widerspenstige Gefangene wurden in vollkommener Dunkelheit isoliert, an einen Ring in der Mitte der Zelle gekettet. Manchmal (zum Beispiel in Aiud) wurden sie mit den Füßen auf einem Gitter im Wasser gehalten. Der Gefangene wurde nackt und barfuß eingekerkert. Seine Essensration wurde halbiert. Im Dunkel, in der Kälte, hungrig, oftmals gefesselt, war er gezwungen, Tag und Nacht aufrecht zu stehen.
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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Museum: Saal 68 - "Die schwarze Zelle"
Wie auf der I. Etage wurde hier die Strafzelle rekonstruiert, in der, sowohl in Sighet, als auch in anderen Gefängnissen, Häftlinge, die als widersetzlich betrachtet wurden, unter den Bedingungen totaler Obskurität eingesperrt wurden.
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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Familii în deportare
Museum: Saal 47 - Die Deportation in den Baragan
In der Nacht vom 18. Juni 1951 wurde die größte Deportationsaktion der Gegenwartsgeschichte Rumäniens in Gang gesetzt, nach den Deportationen der Bürger der deutschen Minderheit aus Rumänien. Etwa 450.000 Menschen wurden aus ihren Wohnungen geholt und in den Baragan verschleppt: Rumänen, Deutsche, Serben, Bulgaren, Flüchtlinge aus Bessarabien und der nördlichen Bukowina, Arumänen. Die Menschen wurden in Lastwaggons geladen, die vom Militär bewacht wurden, und nach zehn-vierzehn Tagen Fahrt auf dem freien Feld ausgesetzt, wo sie aus eigener Kraft Häuser aus Stroh und gestampftem Lehm bauen mußten. Zur Rechtfertigung dieser vollkommenen Isolierung hat die Securitate das Gerücht verbreitet, es handle sich um koreanische Deportierte! In diesen Siedlungen - achtzehn an der Zahl - wurden die meisten Deportierten fünf Jahre festgehalten, bis 1956, manche blieben jedoch für immer.
Fotos aus der Deportation wie auch Gegenstände, die aus der Zeit aufbewahrt wurden, versuchen das Bild der Dörfer der aus dem Banat verschleppten Deutschen im Baragen zu rekonstruieren.
Die Ausstellung wurde vom Verein der Baragan-Deportierten aus Temeswar zusammengestellt.
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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im Gefängnis von Radu Rosetti genähtes Schachspiel
Museum: Saal 53 - Der Gefängnisalltag
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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Museum: Saal 73 - Die Todeszelle von Gheorghe I. Bratianu
Rekonstruktion in situ. Zusammen mit der Zelle, in der Iuliu Maniu verstorben ist, wird sie im Originalzustand behalten, wie von den Zeugen des Todes dieses großen Historikers beschrieben.
Gheorghe I. Brătianu
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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Museum: Saal 5 - Kartensaal
Auf einer großen Landkarte sind durch Kreuze die Orte markiert, an denen es Gefängnisse, Zwangsarbeitszentren oder Zwangsdomizile, als auch psychiatrische Anstalten mit politischem Charakter gab sowie Orte, an denen Kämpfe oder Verurteilungen stattfanden und Massengräber gefunden wurden. .
In Rumänien gab es während der Zeit von 1945-1989 über 230 Standorte für Gefängnisse, Verhörräume, Selektionsräume, Arbeitslager und Deportationszentren. Wenn man die Orte in den Städten, Kreisen und Dörfern hinzufügt, wo die Geheimpolizei Securitate die Häftlinge nach ihrer Verhaftung verhörte, erhöht sich diese Zahl um mehr als hundert. Die Zahl der psychiatrischen Anstalten, wo die Häftlinge "umerzogen" wurden, betrug mindestens fünfzehn. Die Zahl der Hinrichtungsplätze, der Orte wo Kämpfe zwischen Partisanen und der Securitate stattfanden, und der in den letzten Jahren entdeckten Massengräber beträgt über neunzig.
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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Der Raum der Besinnung und des Gebets
Im Jahre 1996 wurde ein Architekturwettbewerb (an dem über 50 Architekten aus allen Generationen teilnahmen) zur Gestaltung des einzigen Neubaus, der dem alten Gefängnisgebäude in einem der Innenhöfe hinzugefügt wurde, ausgeschrieben. Das Thema des Wettbewerbs bestand in einem Satz, der in allen Erinnerungen an die Haftzeit gelesen werden kann: „Ich hätte nicht durchgehalten, wenn ich nicht an Gott geglaubt hätte.“
Gewinner des Wettbewerbs war ein sehr junger Architekt mit Namen Radu Mihăilescu. Der Neubau, ein emotionalisierendes Kunstwerk, trägt den Namen „Raum der Besinnung und des Gebets“ und verbindet einen antiken Stil (eine Anspielung auf den griechischen Tholos und auf christliche Katakomben) mit einer modernen Vision.
Sowohl der Wettbewerb als auch das architektonische Projekt und sein Bau wurden finanziell von Mişu Cârciog, einem ehemaligen rumänischen Diplomaten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, der ein britischer Kaufmann wurde, unterstützt.
Auf den Wänden der Rampe, die zu dem unterirdisch gelegenen Raum führt, wurden die Namen von circa 8.000 Toten aus den Gefängnissen, Lagern und Deportationsorten in Rumänien auf Rauchsteinplatten eingraviert. Dazu kommen weitere 16.000 Namen, die auf Rauchsteinplatten auf der Wand des Innenhofs und beim Armenfriedhof eingeschrieben wurden.
Das sehr sorgfältige Vorgehen zur Sammlung der Namen der Toten brauchte zehn Jahre Arbeit im Rahmen des Internationalen Zentrums für Studien über den Kommunismus, und die Zahl ist weit davon entfernt, das wahre Ausmaß der Repression abzudecken. Die meisten Namen wurden von Cicerone Ioniţoiu und Eugen Sahan, beides berufene Historiker und ehemalige politische Häftlinge, festgestellt.
Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstands
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