Hung out to dry

da stellst du eine Frage, die ist gar nicht trivial.

Also: Masken können dazu beitragen, die Verbreitung von Atemwegs-Viruserkrankungen zu verhindern. Das können wir als Faktum wohl stehen lassen.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6993921

Damit ist m.E. grundsätzlich eine Maskenpflicht zu rechtfertigen, zur Gefahrenabwehr. Auch klar.

Schwierig wird es aber, das induktiv an dir festzumachen: Wieviel ist dein Recht auf Freiheit wert im Vergleich zum Recht auf Freiheit einer (eventuell) Mehrzahl anderer?

Man könnte sagen, Mehrheit zählt, d.h., wenn die Mehreren ein Recht ausüben wollen, müssen die Wenigeren zurückstecken. Das beißt sich aber mit Minderheitenschutz, unveräußerlichen Grundrechten usw.: Mehrheit entscheidet eben nicht immer.

Dann vergleichen wir das mal mit der Rechtspraxis: Wenn eine Minderheit von jungen Leuten sagt "hinterlaßt uns eine Umwelt, die unser Überleben erlaubt", dann gilt der Minderheitenschutz doch recht wenig im Vergleich zu den Rechten derer, die eine Einschränkung ihrer Rechte bei Anordnung eines strengeren Klimaschutzes geltend machen oder die Evidenz der befürchteten Folgen anzweifeln. Und eine Ungleichbehandung eigentlich gleicher Fälle ist auch wieder problematisch.....

Und dann sind wir meiner (unmaßgeblichen) Meinung nach beim eigentlichen Problem: Politik als die Kunst der Möglichen - oder etwas realitätsnäher: die Kunst des Durchwurstelns. Und irgendwann steht man in der Sackgasse und merkt, mit Durchwursteln ist nichts mehr....

sagte ich schon, daß es schwierig ist - zumindest wenn man einigermaßen konsistent sein will? (Das Problem löst sich gar wunderbar, falls man keinen Konsistenzanspruch hat - dann allerdings grinst die Fratze des Egoismus' um die Ecke...)

Schon verrückt - eigentlich halte ich mindestens 98 % der Demonstranten für Irre, unterkomplex Denkende oder einfach Egoisten - und trotzdem halte ich eine Hau-drauf-und-Schluß-Lösung für falsch.