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Der Wohlensee am Wasserkraftwerk Mühleberg

Der Wohlensee am Wasserkraftwerk Mühleberg
100 Jahre Wohlensee 21 Aug 2020

Ende des 19. Jahrhunderts hatte man die Verwendung der Elektrizität und deren Weiterleitung über grosse Strecken entdeckt und entwickelt. Als in der Zeit des 1. Weltkriegs die Rohstoffe wegen fehlenden Importen knapp wurden, besann man sich auf die Elektrizität als Ersatz für die Kohle, als Energieträger. Bereits 1896 bis 1899 entstanden die Kraftwerke Hagneck und das Kanderwerk Spiez. Aus deren Betreiberin, der der Brown-Boveri nahestehenden Motor AG wurde die BKW, die in der Folge auch die Konzession für die weiteren Aarekraftwerke erwarb. 1910 bis 1913 entstand mit dem Kraftwerk Kallnach der Niederriedsee und eine weitere Staustufe sollte noch oberhalb folgen. Eigentlich wollten sie mit einer Staumauer bei Radelfingen auch das Aaretal bis in die Felsenau und das Saanetal bis weit hinauf nach Gümmenen unter Wasser setzten, doch der Widerstand der Bevölkerung bewirkte ein Umdenken und so wurden mehrere kleinere Staustufen verwirklicht. Die Landenge zwischen der Aumatt von Mühleberg und gegenüber Fuchsenried schien wegen der Felsstruktur aus stabilem Sandstein geeignet für den Bau einer hohen Staumauer, damit war das Schicksal der oberhalb liegenden Talsenke der Aare besiegelt.

Heute kaum vorstellbar dass es keine Volksbefragung dazu gab. An der Versammlung im Wirtshaus Tschannen in Wohlen vom 20. Mai 1917gab der damalige Direktor der BKW, der Oberstkorpskommandant und FDP-Nationalrat Eduard Will den Tarif durch. Keiner der betroffenen Bäuerlein muckte auf, kein öffentliches Mitwirkungsverfahren oder gar eine Volksabstimmung verzögerte den Fortgang. Doch hintenherum gab es manchen der aufbegehrte: «Es isch scho mängs angers usecho, als dies im Gring gha hei. Wei de luege, wie's geit, wenn de ds gross Wasser chunnt u 'd Tanni derhar fahre wie d' Sturmböck. Wär weiss, öb's ne de nid ds ganz Gstellaschi lüpft u gägen Aarbärg aheschleipft.» Die Landvermesser der BKW schlugen an der künftigen Uferlinie des geplanten Stausees Pflöcke ein und die Landbesitzer konnte sehen was fortan unter Wasser stehen würde. 20 Heimwesen waren verloren und 250 Hektaren Ackerland mussten im See versinken. Immerhin erhielten die Bauern pro Quadratmeter Ackerland einen Franken Entschädigung und konnten sich damit in den verbleibenden zwei Jahren eine neue Existenz aufbauen. Rudolf von Tavel beschreibt in seinem Buch «Von Grosser Arbeit», das 1921 herauskam, eindrücklich die damalige Situation.
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Marco F. Delminho, cammino, LotharW have particularly liked this photo


Comments
 Jaap van 't Veen
Jaap van 't Veen club
Beautiful reflections Walter.
3 years ago.
 Walter 7.8.1956
Walter 7.8.1956 club
Danke Jaap!
3 years ago.

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