Vortrag von Eugen Macko am 20.04.2017. im "Eine Welthaus", veranstaltet vom Esperanto Klub München

Wie sich in dem Fall der CEU (Central European University) beispielhaft zeigt, dass Realdialogik ist in der Demokratie notwendig ist.



Idealismus führt nicht zu lösbaren Ergebnissen der Probleme. Das haben wir schon öfters in der Geschichte erfahren (z.B. Nationalismus, Kommunismus). Lernen wir aus diesem, um die selber Fehler nicht wieder zu machen.

Das bedeutet nicht, dass wir die großen Strebungen der Menschheit vernachlässigen, sowie Menschlichkeit, Menschenrechte, Sozialgerechtigkeit, usw. Aber alle diese soll in den möglichen Entwicklungsschritten geschehen. Vergewaltigung der Realität mit großen Ideen, zerstört mehr als hilft.

Georg Soros, Philanthrop, wahrscheinlich nicht zuletzt aus der Motivation durch seine Verbundenheit mit Esperanto aus seinen jungen Jahren und seinen Lehrer den Philosophen Karl Popper, handelt aus der Überzeugung weltweit die Gerechtigkeit in der Menschlichen Gesellschaft zu verbessern.

Die europäisch-soziale Idee der „Offener Gesellschaft“ von Popper, entstanden aus den Quellen des jüdisch-christlichen Denkens, durch die Renaissance und Reformation, erreichte in der Gegenwart den höchsten Erscheinungsform in der USA. Aber gleichzeitig hat sich auch ihre, schon früher rational kritisierte relative Verwendbarkeit in der Welt gezeigt.

Die Ergebnisse der letzten Wahlen in der USA gaben den Schlüssel, die „offene Gesellschaft zu schließen. Gleiche Probleme stürmten auch Europa mit dem massenhaften Andrang der Emigranten. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban reagierte entsprechend und lies die Landesgrenzen schließen.

Der Konflikt mit Soros war vorauszusehen. Er konnte prinzipiell nicht akzeptieren diese Reaktion und unterstützte bürgerliche Bewegungen, welche gegen diese Anordnung sind. Folglich Hat Orban seine Axt in den führ ihn, dann vielleicht doch zu großen Baum gehackt und will in Budapest die CEU (Central Europäischen Universität), begründet und unterstützt von der Soros-Fundation, schließen.

Auf diese Eliten Universität haben viele Politiker und Regierungsbeamter aus der ganzen Welt, besonders aus den Orienteuropäischen, ehemals sozialistischen Ländern, die moderne Wirtschaftsleere und die freie Demokratie studiert. Deswegen viele zur Autoritativen Regierungsform neigende Herrscher, haben nicht gern diese Ausbildung, einschließlich Putin aus Russland.

Auch wenn die Anordnungen von Orban, die EU- Grenzen in Ungarn schließen, offiziell von den meisten Europäischen Regierungen wurde nicht gutgeheißen, die Mehrheit der Europäischen Bevölkerung sympathisierte mit dieser Entscheidung. Man könnte sagen, dass er im Sinne der realen Demokratie handelte, trotz das er meist aus parteipolitischen Gründen nicht die gebührende Anerkennung bekam.

Andererseits wiederum reagiert er übertrieben, nach seinen evidenten Erfolgen und sein Herrschaft Stil droht autoritativ zu entgleisen. Höchst wahrscheinlich ist ihm auch nicht ganz Bewusst, was er mit der Schließung der CEU machen will. Weil diese nationalistische Ausschweifung, wird in der Europäische Ordnung, von der internationalen Demokratie nicht akzeptiert.

CEU ist nicht irgendeine nationale Universität in Ungarn oder in Europa, sondern befindet sich im Zentrum des ehemaligen Vielvölkerstaates der Habsburgermonarchie. Hier entwickelte sich das Zusammenleben von verschiedenen Völkern durch Jahrhunderte. Dieser Staat brach tragisch zusammen, nach kaum zweihundert jähriger Entwicklung des Nationalismus, vor hundert Jahren.

Nach der nationalistische Zerstörung dieses Staates, die meisten von den international erfahrenen Personen, Wissenschaftler, Künstler, wichtige Leute, aus diesen verschieden Völker Staat, emigrierten und übersiedelten in die USA. In ein Land, mit freie Demokratie und offener Gesellschaft, wo die Errungenschaften der Französischen Revolution weiter Entwickelt wurden, nicht zurückgesetzt in die Vergangenheit, wie Großteils seinerzeit in Europa.

Die CEU ist das Zurücknehmen und wieder Einpflanzung der Kerne des ehemals exportierten internationalen Geistes aus Mitteleuropa, wo auch schon Jahrhunderte früher das dialogische In-zwischen-heit sich entwickelte. Der wirkliche Wert dieses Ergebnisses zeigt sich voll in unseren Gegenwart der Globalisierung. Besonders für Politiker und zukünftig führenden Personen ist es notwendig zu lernen, wie sie sich verhalten sollen im neuen Evolutionsprozess.

Soros hat erkannt mit besonderer Empfindlichkeit diesen Prozess, aus der Erfahrung des eigenen Schicksals, in Ungarn und in der USA. Er erfuhr die Diktatur des Nazismus und Kommunismus in Ungarn. Aber gleichzeitig auch schon hier das Streben zur Internationalität, durch sein Vater den bekannten Esperantisten, was er später dann auch wirklich in der USA erlebt hat.

Wahrscheinlich der feste Glaube von Soros, allgemein Gutes tun für die Menschheit (was auch Grundprinzip der Esperanto ist), hat er einzigartig sonderbares Glück bekommen, Geld zu gewinnen und wurde einer der reichsten Menschen in der Welt. Seine Macht verwendet er nun auch für politischen Einfluss, für Befreiung der Unterdrückten in der ganzen Welt zu erreichen, ohne Unterschied.

Schließen die CEU wäre nicht nur ein Schlag gegen die Internationalität und der Menschlichkeit, sondern auch gegen die Wissenschaft generell. Sie ist schon eine bekannte Elite Universität geworden, für lehren von international toleranten Fachkräften in der Wirtschaft, Politik und moderne Organisation. Die ehemaligen Studenten arbeiten schon in verschiedenen Instituten, Regierungseinrichtungen, nicht immer gutgeheißen von einigen parteigebundenen Regierungsbeamten.

Tatsächlich steht die CEU auf dem gleichen Geistigen Basis und auch vor den gleichen Problemen, wie (viel mehr bescheiden, wegen finanziellen Gründen) schon vor einigen Jahrzehnten funktionierende Internationale Esperanto Universität in San Marino, AIS (Akademio Internacia de la Sciencoj). Wegen den gleichen Gründen ist die Existenz der CEU bedroht. Weshalb AIS nicht prosperieren konnte in den letzten ca. dreißig Jahren, ist die nationalistische Denkweise der Regierungen und ihrer Beamten in Europa.

Ob es gelingt diesmal mit Erfolg durchzusetzen die zeitadäquate Internationalität, gegen den Nationalismus, welche gerade in diesen Bereich schon die hiesigen Völker in die Katastrophe von zwei grausamen Kriegen und die folgenden Diktaturen hineingezogen hat? Für jeden mit Gesundem Menschenverstand denkenden Menschen ist dies überhaupt keine Frage mehr.

Schließen die CEU, was Orban anstrebt, ist ein Schlag gegen die entwickelte Internationalität, mit der wiedererscheinen den schon hauptsächlich überwundenen Nationalismus. Diese Universität hat schon geistig die nationalen Vorstellungen überschritten und in der EU auch faktisch. Die Schließung wäre ein anachronistischer Rückschritt in die mehr als hundert jährige Vergangenheit.

Wie auch schon die Benennung sagt, sie befindet sich im Central Europa, aber das was noch wichtiger ist, nicht nur geographisch, sondern auch Geistig. Zwischen zwei großen historischen Bewegungen, zwischen Orient und- Okzident- Europa, welche sich aus denselben geistigen Quellen entwickelten, später getrennt wegen diversen politischen Interessen. In der Gegenwart in diversen Sphären geschieht die neue Annäherung, welche international fähige Menschen brauchen, die diesen notwendigen Dialog professionell führen können.

Die Zeit ist gekommen für diese zwei, mehrere Jahrhunderte geteilte Teile vom Europa, wieder in dialogische Einheit zurück finden. Das Europa weltweit Konkurrenzfähig bleibt und auch, dass er sich auch verteidigen kann, von den gefährlichen äußeren Bewegungen, welche die Evolution der zivilisierten Menschheit zurücksetzen wollen in den geistigen Zustand des Mittelalters.

Diesen in die Geschichte zurückgebliebenen religiösen Bewegungen zu widerstehen, zu Zeit ist wieder das klassische Reaktion notwendig. Tatsächlich diese Art und Weise, welche das zivilisierte Europa schon dachte teilweise überwunden zu haben. Aber äußere Zwänge, welche behindern die Evolution, zwingen die klassischen Regeln zu wieder verwenden, um auf die Gewalt zu reagieren.

Das dialogische Reagieren auf die außen der europäisch-zivilisierte Welt, muss in die Zukunft verschoben werden, bis die Gegner die Fähigkeit zu Dialogisieren erreicht haben. Dafür müssen sie in die eigene Sphäre selbst, für die eigene Sache die Reformation durchmachen. Solange bis diese Bereitschaft fehlt, bleibt nur die Möglichkeit des Isolierens und auf das aggressive Terrorismus der vernichtende Rückschlag.

In der jetzigen Zeit ist in der weltweite Situation sehr schwer das richtige Verhalten zu finden. Einerseits nicht die Chance zu geben, dass die Bedrohung durch die Gewalt Angst für die weltweit offene Gesellschaft unterstellt. Andererseits dass die schon bis jetzt erreichte Evolution der Zivilisierten Welt nicht zurückgenommen wird und wieder zurückgefallen wird in die extreme der klassizistisch heldenhaft-idiotische Verhaltensweise.

So ist die „offene Gesellschaft“ europäisch zivilisierten Ursprungs, bedroht von Innen und von Außen. Dieses dialektische Verhältnis von zwei Extremen, ohne Katastrophe zu entspannen, ist nur dialogisch möglich. Aber aktuelles Problem für die Lösung ist, das Fehlen von den Menschen, welche fähig sind dies zu machen, d.h. dialogisieren.

In den nationalen Staaten, auf den nationalen Universitäten unterrichteten Studenten, lernen die nationalen Interessen des eigenen Landes zu verteidigen. Nur nach lange internationaler Erfahrung werden sie fähig auch wirklich inter-national zu handeln. Meistens erst dann, wenn sie für effektives handeln schon zu alt sind.

Deshalb braucht die Zukunft junge agile Menschen, welche die Internationalität schon in den Schulen lernen. Die Ausbildung dieser Funktionäre geschieht in der CEU. Aber nicht nur Ausbildung, sondern auch Forschung von den neuesten Inter-Situationen geschieht hier. Begreifen die neuen Methoden, Verstehen die Lage in der entsprechende Internationale Evolution.

Das die Sozialwissenschaften, noch in der zu tolerierende relative Objektivität bleiben, ist in der Gegenwart die dialogische Methode notwendig. Das was zu Zeit in den nationalen Universitäten geschieht, ist auf nationalen Interessen beschränkt. Wahrscheinlich ist gegenwärtig die einzige, bestmöglich neutral-wissenschaftlich- freiheitlicher Universität, welche in der Welt funktioniert, die CEU.

CEU ist die Weiterentwicklung von national beschränkten Universitäten. Hier ist angewendet die all-weltlich internationale Erfahrung, besonders für sozial- und- wirtschaftliche Wissenschaften, zurückkommend in die geographische Sphäre, wo Anfänglich im Vielvölkerstaat, noch die ersten bewussten Erfahrungen des Internationalismus, im scharfen Gegensatz zum Nationalismus standen.

Im dialektischen Verhältnis zum Nationalismus stehenden Internationalismus, erreichte seine Entgleisung in den sozialistisch-kommunistischen Ländern, vor allem in der Sowjetunion, seine Pervertierung. Gleichzeitig wirkten nebenbei auch, ohne bemerkt zu werden, die dialogischen Erfahrungen der Internationalität, in den verschieden Friedensbewegungen. Einer der am komplettesten dialogischen Erfahrung, hat sich in der Esperantobewegung gezeigt, wobei auch die dialogisch- sprachliche Verständigungsmöglichkeit für die internationale Zusammenarbeit vorgeschlagen wurde.

Somit hat das Streben zur Internationalität auch schon seine Tradition in der neure, besonders in der Europäischen Geschichte, mit allen ihren Entgleisungen und Deformationen bis in unsere Gegenwart. Aber die neue Methode (statt der dialektische) die dialogische, ist in unsere Gegenwart real-notwendig geworden.

Erstens wegen der weltpolitische Grenzsituation, durch die Weltvernichtungsmittel und zweitens durch die Bewegungen der Globalisierung. Für die Erste bleibt keine alternative, wenn wir weiter existieren wollen. Bei der Zweiten, wird immer wieder noch versucht die Spielregeln dialektisch auszuspielen, bis noch im Entwicklungsprozess der Demokratie für Abweichungen Raum gelassen wird.

Soros nutzte die existierenden Spierlegeln in der Gesellschaft und erreichte seine finanzielle Macht, welche er nun allgemein einsetzt für die Milderung der Misere in der Welt. Nicht revolutionär (d. h. dialektisch) sondern evolutionär (d.h. dialogisch)hilft er für das Wohlsein der Menschen. Weil revolutionär ist niemals sicher was später passiert. Aber evolutionär geschieht die Verbesserung Schritt für Schritt, übersichtlich. Wofür Arbeit ermöglicht werden muss, welche fleißige Menschen erledigen können.

Es ist zu vermuten dass, für Soros diese Stelle für die CEU besonders wichtig ist. Hier sollen junge Leute ausgebildet werden, die als Avantgarde die gesellschaftliche Erneuerung durchführen Fähig wären. An dem Ort, wo nicht nur geografisch, sondern auch geschichtlich, der Ursprung von zwei geteilten Entwicklungen, in Orient und- Okzident- Europa nachvollziehbar sind. Schon die Benennung zeigt in diese Richtung: CEU (Zentral Europäische Universität).

Deshalb ist das Unternehmen von Orban sehr kurios und kurzsichtig. Auch das schon, wie er den Verbot von der CEU erreichen will, zeigt in eine Richtung, welche von der Internationalen Demokratie in der Europäischen Union nicht zu akzeptieren ist. Er will eine bis jetzt im ungarischen Staat überhaupt nicht existierenden Gesetz einführen, um die CEU zu schließen. So willkürlich handeln nur Diktatoren, was in der EU selbstverständlich Widerstand hervorruft.

Die Reaktion darauf hat er schon auch von den eigenen Bürgern erhalten, die ihn vorher noch mehrheitlich gewählt haben. An den letzten Sonntagen haben mehrere zehntausend Studenten und Bürger (zuletzt c. a. 80 tausend) für die „Freiheit der Universitäten und der Wissenschaft“ demonstriert.

Die „Offene Gesellschaft“ ist die höchste Entwicklungsstufe in der Demokratie, der europäisch zivilisierten Gesellschaft, welche Soros unbedingt verteidigt. Gegenwärtig ist dieser erreichte Entwicklungszustand von Außen bedroht. Deshalb entstand die Frage; wie darauf richtig zu reagieren?

Wie das Erreichte von Außen nicht zerstören lassen, aber auch von Innen nicht übertrieben reagieren um dass zu schließen, was durch mühsame geschichtliche Erfahrung und Entwicklung bis jetzt erreicht worden ist. Schließung kann kein Lösungsziel sein, aber die Offenheit muss auch aktiv verteidigt werden. Es muss genau überlegt werden, was real notwendig ist, um entsprechend zu reagieren. In diese Situation ist das dialogische Denken notwendig gefragt. Aber das muss man lernen und dann können.

Die CEU ist eine Lehranstalt wo dieses Denken schon aus ihrer Selbstverständlichkeit, wo Studenten aus über hundert Länder der Erde zusammenkommen, am nahesten steht. Hier kann den jungen Aspiranten, am ehesten die Methode der Dialogik beigebracht werden, was in der gegenwärtigen internationalen Beziehungen Existenznotwendig ist.

Die CEU ist schon jetzt ein modelartig installierter Universität, welche die Fähigkeit zu einzigartige Weiterentwicklung hat. Um einen Beispiel zu geben für die Überwindung des Nationalismus in Europa und die Entwicklung der dialogischen Inter- Nationalität in der Welt.

Danke für die Aufmerksamkeit