Das Schöne an der Seefahrt ist doch, dass der Anschiss überall lauert.

z.B. Ruhezeiten. Da ist es doch tatsächlich möglich mit einer Tagesarbeitsleistung von wenigen Minuten eine Ordnungswidrigkeit wg. ZU VIEL ARBEITEN zu begehen.
Ganz einfach: An einem Sonntag im Hafen mache ich morgens eine Runde über das Schiff und schaue nach, ob alles OK ist, schalte Deckslichter aus und an. Arbeitszeit. Wenn ich dann aber noch mittags in den Maschinenraum gehe um Kraftstoff zu Pumpen und nach den Generatoren zu sehen, habe ich schon zu viel gearbeitet, denn ich darf meine Arbeitszeit nicht auf 3 Zeiträume verteilen sondern nur 2.

Regularien, die letzendlich so absurd sind, dass sie sich allerhöchstens von Leuten auf mindestens LSD ausgedacht werden konnten.

Und wir Seeleute können dann sehen, wie wir damit klar kommen.

So gut wie ich prinzipiell Regeln, welche Ausbeutung verhindern sollen, finde, so bekloppt finde ich, wie viel Arbeitszeit ich aufwenden muß, um den Bordablauf so zu organisieren, dass er gesetzeskonform ist. Weil es nur sehr begrenzt Möglichkeiten der individuellen Anpassung an Gegebenheiten gibt.

Letzendlich scheint es so, dass der Gesetzgeber glaubt, Seeleute finden Arbeit geil und machen zu viel davon, wenn man sie nicht davon abhält.

Mitnichten. Alle hier finden Nicht-Arbeiten geiler als Arbeiten. Punkt.

Und wie immer ist natürlich der Kapitän verantwortlich für alles...und weil er "reich" ist angeblich (weil Kapitäne dass angeblich sind) werden seine Strafzettel selbstverständlich "mit der Gabel" geschrieben.