DannyB93

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Posted: 17 May 2020


Taken: 05 Oct 2019

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2019
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Hubgestell der stillgelegten Nordschleuse Wanne-Eickel / 5.10.2019

Hubgestell der stillgelegten Nordschleuse Wanne-Eickel / 5.10.2019
Die Schleusengruppe Wanne-Eickel ist die fünfte von insgesamt sieben Kanalstufen, die zur Überwindung der Höhenunterschiede (insgesamt 36 m) beim Bau des zwischen 1906 und 1914 angelegten Rhein-Herne-Kanals errichtet wurden. Mit Ausnahme der Schleuse Meiderich in Duisburg wurden alle anderen Kanalstufen als Schleusenpaare angelegt, um die Funktionssicherheit des Kanals, insbesondere in einem durch Bergschäden bedrohtem Gebiet, jederzeit zu gewährleisten. Auch der Einbau von verwindungssicheren Schleusentoren war als Maßnahme gegen die Gefahr von bergbaubedingten Bodensenkungen gedacht.

Die Schleusenabmessungen waren auf die damals vorherrschenden Schiffstypen zugeschnitten, die eine Länge von 80 m, eine Breite von 9,50 m und einen Tiefgang von 2,50 m hatten. Die Schiffe bzw. Lastkähne verfügten damals noch über keinen eigenen Antrieb und mussten den seit 1905 staatlich monopolisierten Schleppdienst benutzen. Das Schlepp-Monopol sollte dazu beitragen, die Kosten des Kanals zu amortisieren. Geschleppt wurde nur auf den Strecken zwischen den Schleusen. Da die Schleusenkammern in der Regel 165 m lang waren, konnten gleichzeitig zwei Kähne geschleust werden. Dazu wurden die Kähne vom Schlepper abgekoppelt und mit einer elektrischen Treidellok in die Schleusenkammer gezogen. Nach dem Verlassen der Kammer wurde der Lastkahn von einem anderen Monopol-Schlepper bis zur nächsten Schleuse gezogen. 1967 wurde der staatliche Schleppbetrieb eingestellt, weil inzwischen motorisierte Schiffe als Selbstfahrer die Lastkähne ersetzt hatten. Mit den neuen Schiffen wuchsen auch die Ausmaße der Schubverbände bis auf 185 m an, so dass zwischen den 1970er und 1990er Jahren auch die Schleusen erweitert werden mussten.

Bei der Kanalstufe in Wanne-Eickel wurde bis 1994 allerdings nur die Südschleuse erneuert. Die Nordschleuse blieb noch in ihren ursprünglichen Ausmaßen von 163 x 10 m erhalten, da sie durch ihre letzte Sanierung 1985 damals noch in einem guten Zustand war und ein Neubau aus Kostengründen nicht in Frage kam. Für einige Jahre konnte sie im Falle einer Sperrung der Südschleuse als Ersatzschleuse genutzt werden. Mittlerweile ist sie jedoch für die großen Schiffe der sogenannten Europaschiffsklasse II zu klein. Da man an ihr außerdem schwerwiegende Schäden festgestellt hat, wurde die Nordschleuse im Jahr 2003 dauerhaft stillgelegt. Sie ist heute noch zusammen mit dem markanten Hubgestell erhalten, verfällt allerdings zunehmend. Weil der ganze Schiffsverkehr nur noch durch die Südschleuse geführt wird, besteht auf dem Rhein-Herne-Kanal in Wanne-Eickel ein Engpass. Für den Schiffsverlehr eine problematische Situation, da der Steinkohlentransport im Kanal aufgrund zahlreicher Kraftwerksneubauten im Ruhrgebiet erheblich steigt und die Südschleuse allein dem höheren Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen wäre. Außerdem wäre bei einem möglichen Ausfall der Südschleuse der Rhein-Herne-Kanal nicht mehr durchgängig passierbar. Daher ist für die Zeit zwischen 2020 und 2030 ein kompletter Neubau der Nordschleuse geplant worden.
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