DannyB93

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Posted: 21 Feb 2018


Taken: 25 Nov 2017

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Ruhrgebiet
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Erhaltenes Pförtnerhaus der ehem. Zeche Königsborn 2/5 (Kamen-Heeren-Werve) / 25.11.2017

Erhaltenes Pförtnerhaus der ehem. Zeche Königsborn 2/5 (Kamen-Heeren-Werve) / 25.11.2017
Im Jahr 1880 begann die Zeche Königsborn im gleichnamigen Stadtteil von Unna mit der Kohlenförderung auf Schacht 1, der ab 1874 niedergebracht worden war. Das Bergwerk entwickelte sich wirtschaftlich gut, es konnten kurze Zeit später über 6000 t Kohle gefördert werden. Da sich der Abbau zunehmend in Richtung Nordosten erstreckte, beschloss die Gewerkschaft, eine zweite Schachtanlage zu errichten. 1887 wurde 2 km nördlich von Schacht 1 hier in Heeren-Werve mit dem Abteufen des Schachtes 2 begonnen, der einen Durchmesser von 5,38 m hatte. Auf das Steinkohlengebirge stieß er nach einem Jahr in einer Tiefe von 221 m. Nachdem 1890 die 3. Sohle in 459 m Tiefe angesetzt und der Durchschlag zum Schacht 1 hergestellt wurde, konnten hier die ersten Kohlen an Tageslicht gebracht werden. Wegen der guten Kohlenaufschlüsse erhielt der Schacht 2 auch die Bezeichnung "Gottessegen-Unverhofft".

In der Folgezeit entstanden die umfangreichen Übertageanlagen dieser Schachtanlage, die später Königsborn 2/5 hieß. Von 1891 bis 1927 waren eine Kokerei sowie von 1926 bis 1939 eine Brikettfabrik in Betrieb. Eine Anschlussbahn, an der auch Schacht 1 lag, stellte eine Verbindung zum Bahnhof Königsborn her. Schacht 2 erreichte 1903 die Endteufe von 610 m. 1904 wurde der Schacht 1, der zum gleichen Zeitpunkt die Förderung einstellte, zur Wetterführung für diesen Betriebsbereich übernommen. Das 1913 begonnene Abteufen von Schacht 5 neben Schacht 2 musste 1914 wegen Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen werden. Erst 1930 sind die Teufarbeiten wieder aufgenommen worden, die aber ein Jahr später in 188 m Tiefe durch die Weltwirtschaftskrise erneut eingestellt werden mussten. Während des Zweiten Weltkrieges, 1942, gingen die Arbeiten am Schacht 5 weiter und der Schacht erreichte nach drei Jahren schließlich die 3. Sohle. Später wurde er bis zur 5. Sohle (721 m) tiefergeteuft und diente zunächst als Wetterschacht.

Im Jahr 1953 ist Schacht 5 zum Hauptförderschacht ausgebaut worden und erhielt ein markantes Doppelbock-Fördergerüst, das zum Wahrzeichen des Kamener Stadtteils Heeren-Werve wurde. Schacht 2 diente fortan der Bewetterung. Sechs Jahre später wurde in einem Gesenk die tiefste Sohle der Zeche Königsborn (6. Sohle) in einer Tiefe von 966 m angesetzt. 1963 förderten 2275 Beschäftigte knapp 700.000 t Kohle.

Aus Rationalisierungsgründen musste 1964 die Förderung auf Königsborn 2/5 eingestellt werden. Die Kohlen von hier wurden nun auf der Schachtanlage Königsborn 3/4, zu der bereits seit 1933 eine untertägige Verbindung bestand, ans Tageslicht gebracht. Zwei Jahre später ist auch das gesamte Baufeld Königsborn 2/5 aufgegeben worden. Schacht 1 und Schacht 2 wurden 1966 bzw. 1969 verfüllt, der Schacht 5 blieb aber noch bis 1979 als Wetterschacht offen. Nachdem 1978 mit der Hammer Zeche Heinrich Robert ein Verbundbergwerk gebildet wurde, erfolgte im Jahr 1981 die Gesamtstilllegung der Zeche Königsborn.

Die Tagesanlagen der Zeche Königsborn 2/5 wurden nach der Stilllegung fast restlos abgebrochen. Einziges bauliches Relikt ist das ehemalige Pförtnerhaus, das 1910 im Zuge einer Neugestaltungv des Eingangsbereiches der Schachtanlage errichtet wurde. Das Bauwerk diente als Kontrollgebäude für alle Beschäftigten, Besucher, Kohlentransporteure und sonstigen Lieferanten der Zeche, Neben dem Pförtner war hier die Markenkontrolle untergebracht. Auch beherbergte das Gebäude die Telefonzentrale, einen Aufenthaltsraum für die Wachleute der Zeche sowie die Vorrichtungen der vor dem Gebäude installierten Brückenwaage für den Landabsatz (Kohlenverkauf). 1992 wurde das einstige Pförtnerhaus in die Denkmalliste der Stadt Kamen eingetragen und drei Jahre später saniert und umgebaut. Auf die industriegeschichtliche Bedeutung des Gebäudes verweist heute noch die nach Osten ausgerichtete Giebelfront mit den traditionellen Bergbausymbolen Schlägel und Eisen. Die westliche Giebelseite trägt als Aufschrift die Jahreszahl 1910, die auf die Entstehungszeit des Gebäudes verweist. Die großzügigen Räumlichkeiten des Bauwerks werden heute von der Arbeiterwohlfahrt genutzt.
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