Kruzenshtern
Folder: Maritimes
24 Aug 2007
Takelage
Das russische Segelschulschiff Kruzenshtern (russisch Крузенште́рн, ursprünglich Padua) ist eine Viermaststahlbark, die heute nach dem deutsch-baltischen Kapitän und russischen Admiral Adam Johann von Krusenstern benannt ist. Heimathafen des Windjammers ist Kaliningrad.
Die Kruzenshtern ist als einziger der berühmten Flying P-Liner der Flotte der Reederei F. Laeisz noch heute im Einsatz auf See.
Kruzenshtern
Das Schiff wurde 1926 auf der Joh. C. Tecklenborg-Werft an der Geeste in Wesermünde (heute Bremerhaven) als Padua vom Stapel gelassen. Es gehörte mit Schiffen wie der Pamir und der Passat zu den berühmten Flying P-Linern der Hamburger Reederei F. Laeisz, deren Namen traditionsgemäß mit einem „P“ begannen. Auf der Jungfernreise brauchte sie von Hamburg nach Talcahuano (Chile) 87 Tage.
Die Padua wurde anschließend als Frachtsegler und Segelschulschiff eingesetzt. Unter anderem brachte sie Baumaterialien nach Südamerika, kehrte von da mit Salpeter zurück, und transportierte später auch Weizen aus Australien. Den Weg von Hamburg nach Port Lincoln in Süd-Australien legte sie 1933/1934 in der Rekordzeit von 67 Tagen zurück.
In den 1930er und 1940er Jahren wurde die Padua mehrfach vorübergehend als Filmkulisse genutzt, so für Die Meuterei auf der Elsinore (erschienen 1935 oder nach anderen Angaben 1936), für Ein Herz geht vor Anker (erschienen 1940) und in Große Freiheit Nr. 7 (erschienen 1944) mit Hans Albers.
24 Aug 2007
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Arbeiten am Schiff im Hafen
Das Schiff musste nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben werden und erhielt daraufhin seinen heutigen Namen. Darunter wurde es nach 1955 noch mehrfach als Filmkulisse für sowjetische Filme benutzt.
Heute nutzt das russische Ministerium für Fischwirtschaft die Kruzenshtern zur Ausbildung des Nachwuchses der Fischereiflotte; dabei nimmt sie seit 1974 an vielen internationalen Regatten teil, so auch an der alle fünf Jahre stattfindenden Sail in Bremerhaven. Dabei werden zunehmend auch zahlende Passagiere (Trainees) mitgenommen, die damit zum Unterhalt des Schiffes beitragen.
Stolzer Segler
Bekannte Passagen der Padua waren die Reise von „Elbe 1“ bis Talcahuano, Chile, in 54 Tagen (1927), von Mejillones, Chile, bis zum Leuchtfeuer „The Lizard“ (England) in 72 Tagen (1928) und von Hamburg nach Wallaroo, Australien in 67 Tagen (1933–1934). 1938–1939 segelte sie auf der Route Bremen-Chile-Australien-Hamburg.
Hafen in Travemünde
1926 wurde Carl Schuhberg Kapitän. Die schnellste Reise, die zugleich auch Weltrekord für Rahsegler ist, machte sie 1938/39, von Hamburg nach Chile und Australien zurück nach Hamburg, in 8 Monaten und 23 Tagen unter Kapitän Richard Wendt. Mit Kapitän Jürgen Jürs umrundete sie viermal Kap Hoorn.
Mittlerweile in Kruzenshtern umbenannt, fuhr sie unter Pawel W. Wlassow und danach unter N.T. Schulga oft von den Baltischen Häfen ins Schwarze Meer.
Tauwerk
Im Januar 1981 ging die Kruzenshtern an die Estonian Fisheries Industry. Statt Riga wurde Tallinn Heimathafen, 10 Jahre später als Teil der State Baltic Academy of the Fisheries Fleet Kaliningrad.
Belegt, und Festgemacht
Größter Triumph wurde für sie bei der „Operation Columbus '92“ zur 500-Jahre-Amerika-Feier der Sieg im Rennen von Boston nach Liverpool. Dabei erreichte sie die Rekordgeschwindigkeit von 17,4 Knoten (32,3 km/h).
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