Am Hamburger Hauptbahnhof. Die ehemalige Hauptpost. Jetzt u.a. Sitz der Zentralbibliothek.
"Der Hühnerposten blickt auf eine über 100-jährige bewegte Vergangenheit
zurück und erzählt Geschichten von Kaiser Wilhelm II, Umbauten, Aufbauten,
vier Millionen Briefen und Paketen und über die Zukunft als lebendiges Denkmal.
1900
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Eisenbahnanlagen in Hamburg umgestaltet, wodurch auch eine Änderung der Postverlade- und Abfertigungseinrichtungen erforderlich wurde. Die früher vorhandenen zwei Bahnpostämter und über das Stadtgebiet verteilten Postverladungen wurden zu einem zentralen Brief- und Paketzentrum am neuen Hauptbahnhof zusammengelegt.
In der Gleisgabelung südlich des Hauptbahnhofes entstand ein neuer Postbahnhof als mächtiger Kopfbau mit sieben Verladebahnsteigen. Die Anbindung an das Hamburger Straßennetz erfolgte über den „Hühnerposten“, der dem gotisch geprägten Gebäude seinen Namen geben sollte.
1907
Hinter der dekorativen Fassade wurden die innere Planung und Aufteilung perfekt auf die Funktion als logistische Schnittstelle zwischen Schiene und Straße ausgerichtet. In drei Höfen wurden die Verladung von Eisenbahnwaggons und die An- und Auslieferung mit Straßenpostwagen parallel organisiert. Zusätzlich gab es zwei separate Schalterhallen, in denen der normale Publikumsverkehr abgewickelt werden konnte.
Nach mehreren Probeläufen konnte schließlich der Postbetrieb am 17. Juni 1907 im Beisein von Kaiser Wilhelm II. offiziell eröffnet werden. Die Bau- und Grundstückskosten dieser ersten Phase beliefen sich einschließlich der Eisenbahnanlagen auf rund 2.700.000 Mark.
1924
Bereits 15 Jahre nach der ersten Inbetriebnahme benötigte die Post aufgrund des rasant gestiegenen Brief- und Paketaufkommens mehr Platz. Mit der Ausbauplanung des „Kaiserlichen Postamtes am Hühnerposten“ wurden die beiden erfahrenen Postbauräte Schmidt und Thieme beauftragt.
Abgesehen von einigen Um- und Anbauten sollte der Hühnerposten vor allem in die Höhe wachsen. Zwischen 1923 und 1927 wurde das Gebäude deshalb um zwei Voll- und zwei Staffelgeschosse aufgestockt.
1997
Bis ins neue Jahrtausend präsentiert sich der Hühnerposten architektonisch weitgehend unverändert. Nach mehreren technischen Modernisierungen wurden hier zuletzt von etwa 3.000 Mitarbeitern täglich bis zu vier Millionen Paket- und Briefsendungen bearbeitet.
Im Zuge der veränderten Anforderungen an das Zustellwesen errichtete die Post modernste Verteilzentren an der Peripherie und gab den Standort 1997 auf.
2003/2004
'Famos Projekt' hat den Hühnerposten aufwändig revitalisiert und kernsaniert. Das bestandsgeschützte Gebäude bleibt der Hansestadt als wichtiges und vor allem lebendiges Einzeldenkmal erhalten.
Woher kommt der Name „Hühnerposten“?
Diese Frage wird oft gestellt. Zwei Quellen erzählen zwei charmante aber sehr unterschiedliche Geschichten. Es könnte so gewesen sein. So oder so ...
Aus: Hamburger Abendblatt 20.8.1982
Der Straßenname im Klostertor reicht zurück bis in das Jahr 1682. Damals lag an jener Stelle ein vorgeschobener Wachposten der alten Stadtverteidigung. Dieser war bei den Wachmannschaften laut Überlieferung sehr unbeliebt. Wenn morgens die Hühner wach wurden und anfingen zu gackern, verließen die Männer den Posten „ihren Hühnerposten“
Aus: Hanke, Christian:
Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte
Hühnerposten (1682): Die kleine Straße Hühnerposten, von der nur ein Rest geblieben ist, erinnert an einen einsamen vor den Toren der Stadt gelegenen Wachposten. Auch ein Wirtshaus gab es hier, in dem die Bewohnerinnen aus der Deichgegend und von den Elbinseln beim Tanz ihre bunten Röcke fliegen ließen. Von diesen flatternden Aktivitäten soll sich der Name abgeleitet haben."
Zitat aus:
www.huehnerposten.de/index.php?contentGroup=historie
Am Hamburger Hauptbahnhof. Die ehemalige Hauptpost. Jetzt u.a. Sitz der Zentralbibliothek.
"Der Hühnerposten blickt auf eine über 100-jährige bewegte Vergangenheit
zurück und erzählt Geschichten von Kaiser Wilhelm II, Umbauten, Aufbauten,
vier Millionen Briefen und Paketen und über die Zukunft als lebendiges Denkmal.
1900
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Eisenbahnanlagen in Hamburg umgesta…
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