Bahnstrecke Welver–Oberhausen-Sterkrade, ehemaliger Bahnhof Lenningsen (Bönen) / 9.10.2023

Route der Industriekultur


Gahlensche Straße (Bochum-Hamme) / 14.01.2019

14 Jan 2019 51
Der Gahlensche Kohlenweg war eine der ersten befestigten Straßen im mittleren Ruhrgebiet. Er führte auf einer Länge von knapp 40 km von den Stiepeler und Weitmarer Zechen im Bochumer Süden über Hamme nach Wanne-Eickel, überquerte die Emscher bei Crange und verlief weiter in Richtung Buer und Polsum, um hinter Dorsten am Lippehafen bei Gahlen zu enden. Auch wenn die Strecke nur kurze Zeit im Verlauf der 1770er Jahre ihre vorgesehene Funktion als Kohlentransportweg erfüllte und die beförderten Mengen zu keiner Zeit den erwarteten Umfang erreichten, bildete das ambitionierte Verkehrsprojekt einen wichtigen Grundstein für die spätere Verkehrserschließung der Region. Der Verlauf der Bundesstraße 224 und 226 entspricht in weiten Teilen der ursprünglichen Streckenführung, während ihre Namensgebung in Bochum als Dorstener Straße und in Dorsten als Bochumer Straße wie auch die der Bochumer Kohlenstraße an das Ursprungskonzept erinnern. Ausschlaggebend für den Bau und die Streckenführung des Gahlenschen Kohlenwegs waren Spekte der Rohstoffversorgung, aber auch die territoriale Situation Preußens. Die westlichen Landesteile Grafschaft Mark und Herzogtum Kleve bildeten kein einheitliches Gebiet, sondern wurden durch das kurkölnische Vest Recklinghausen und das Fürstentum Essen voneinander getrennt. Angesichts des Mitte des 18. Jahrhunderts aufstrebenden Steinkohlenbergbaus im Bochumer Raum und des zunehmenden Brennstoffbedarfs im holzarmen Herzogtum Kleve lag es nun nahe, diesen durch eigene Ressourcen und nicht mehr durch Lieferungen aus den Nachbarterritorien wie dem Herzogtum Berg zu decken. Den Landtransport zwischen Mark und Kleve behinderten jedoch nicht nur die "ausländischen" Zölle und Wegegelder, sondern auch das unzureichende und weitmaschige Straßennetz im nördlichen Ruhrgebiet. Vor diesem Hintergrund fand das 1765 von dem Blankensteiner Lehrer und späteren Berggeschworenen Johann Wilhelm Müser vorgestellte Projekt des privat finanzierten Gahlenschen Kohlenwegs bei den preußischen Behörden eine positive Resonanz. Der Staat errichtete daraufhin in Gahlen eine Kohlenniederlage und ein Lagergebäude, das " Kohlhaus ". Außerdem stellte er über die märkische Bergkasse Kredite bereit und übertrug Müser den Transport als Generalunternehmer. Von Beginn an zeigte sich jedoch, dass der um 1770 fertiggestellte Kohlenweg die Hoffnungen nicht erfüllen konnte. Ab 1780 erlitt das chronisch defizitäre Unternehmen mit der Einführung der Ruhrschiffahrt nach Witten einen dramatischen Bedeutungsverlust, und die Verbindung verfiel zusehends. Erst nach der Aufhebung der alten territorialen Grenzen 1815 wurden im Rahmen des preußischen Kunststraßenbaus weitere Befestigungsarbeiten eingeleitet. Zwischen 1849 und 1854 folgte schließlich der Ausbau zur Dorstener Chaussee . 2010 machte das Kulturhauptstadtprojekt "Kunststraße wird Straße der Kunst" den ehemaligen Kohlenweg anhand mehrerer Kunstwerke lokal wieder erkennbar.

Auf der Erzbahnschwinge (Bochum-Hamme) / 14.01.201…

Glückauf-Siedlung (Bochum-Hamme) / 14.01.2019

Glückauf-Siedlung (Bochum-Hamme) / 14.01.2019

Zeche Carolinenglück 2/3, Malakowturm des ehem. Sc…

Zeche Carolinenglück 2/3, Fördergerüst des ehem. S…

Hordeler Heide (Siedlung Dahlhauser Heide, Bochum-…

Beamtenplatz (Siedlung Dahlhauser Heide, Bochum-Ho…

Mathildenstraße (Siedlung Dahlhauser Heide, Bochum…

Autobahnkirche RUHR (Bochum-Hamme) / 14.01.2019

Zeche Heinrich 1/2/3, Fördergerüst über Schacht 3…

Fördergerüst über dem ehem. Schacht Lerche der Zec…

03 Feb 2019 56
Der Schacht Lerche war ursprünglich Schacht 7 der Zeche Königsborn und damit zugleich der letzte Schacht, der im Namen und auf Rechnung dieses Bergwerks errichtet worden ist. Teufbeginn war das Jahr 1971, fünf Jahre nach der Verfüllung von Schacht Königsborn 1 . 1972 erreichte dieser Schacht bei 452 m das Steinkohlengebirge und ging im folgenden Jahr in Betrieb. Er diente zunächst nur der Entsorgung der verbrauchten Luft im kürzlich aufgeschlossenen Monopol-III-Baufeld und sollte den Fortbestand der Zeche Königsborn sichern. 1978 wurde der Schacht Königsborn 7 von der Zeche Heinrich Robert übernommen und in "Schacht Lerche" umbenannt. Bis 1998 war er als ausziehender Wetterschacht in Betrieb. Mit der Zusammenlegung der Zechen Heinrich Robert, Monopol und Haus Aden zum " Bergwerk Ost " bekam der Schacht eine neue Aufgabe. Die Deutsche Steinkohle AG (DSK) investierte etwa 280 Millionen € in den kompletten Umbau des Schachtes Lerche zu einem zentralen Seilfahrt-, Material- und Wetterschacht. Innerhalb von drei Jahren vertiefte man ihn um rund 370 m auf eine Endteufe von 1400 m, womit er zu einer der tiefsten Schächte des Ruhrbergbaus wurde. Am 29. September 2002 wurde der umgebaute Schacht vom NRW-Finanzminister Peer Steinbrück feierlich in Betrieb genommen. Damit war die Zukunft für ca. 3500 Bergleute in den nächsten Jahren gesichert. Rund 800 Beschäftigte wurden hier täglich in einem Großkorb und einem kleineren Korb angefahren. Darüber hinaus sind durch den Schacht etwa 120 Transporteinheiten täglich bewegt worden. Der Schacht Lerche übernahm damit eine zentrale Rolle als Infrastrukturschacht für das Bergwerk Ost, das sich so den Abbau von rund 30 Millionen t hochwertiger Kokskohlen erschloss. Er diente auch der Versorgung des Baufeldes Monopol mit Elektrizität, Frischwetter und Kühlwasser zur Wetterkühlung . Das Kühlwasser erzeugte eine über Tage errichtete 20-Megawatt-Kälteanlage , deren Leistung der von 2600 Kühlschränken entsprach. Damit galt sie als die größte Kälteanlage Europas. Aufsehen erregt auch das markante Fördergerüst des Schachtes Lerche. Es stand ursprünglich in Werne auf dem Schacht Haus Aden 7 und wurde in der Nacht vom 28. auf den 29. März 2001 mit seinem Gewicht von 136 t über 35 km nach Hamm transportiert. Am Ende seiner Reise stellt er nun ein neues Wahrzeichen der Stadt Hamm dar. Mit der Stilllegung des Bergwerks Ost Ende September 2010 verlor der Schacht Lerche seine Funktion. Die letzte offizielle Seilfahrt fand hier am 14. Juli 2011 statt. Anfang August 2011 wurde mit der Verfüllung des Schachtes begonnen, nach etwa einem Monat war dieser Vorgang abgeschlossen. Das mittlerweile seillose Fördergerüst ist damit heute nur noch eine Landmarke.

Die ehem. Zeche Heinrich Robert von der Halde Kiss…

Grubenlokomotive (Kissinger Höhe, Hamm-Herringen)…

03 Feb 2019 50
Im Steinkohlenbergbau wird zusammen mit der Kohle unvermeidlich taubes Gestein in der Tiefe gebrochen und nach über Tage gefördert. Zwar suchte man nach Möglichkeiten, den Abraum nutzbar zu machen, doch es bleibt dabei ein großer Rest Gestein aus Schiefer und Sandstein , der irgendwo seinen Platz braucht. Und wie so oft setzte der Bergbau auch hier ungewöhnliche Akzente, um ökologische Beeinträchtigungen zu vermeiden oder diese mit innovativen Konzepten zu reduzieren. Dazu zählt unter anderem die Gestaltung von Bergehalden , wie die Kissinger Höhe mit einer Grundfläche von 39 ha und einer Höhe von 55 m. Nach der Schüttung durch die benachbarte Zeche Heinrich Robert (später Bergwerk Ost ) in den Jahren 1974 bis 1998 wurden 17 km Wanderwege angelegt und 500.000 Bäume und Sträuche gepflanzt und die Halde als höchster Punkt in Hamm (112 m über NN) der Öffentlichkeit übergeben. Hier befindet sich auch ein Bergbaulehrpfad mit Gegenständen und Utensilien aus dem Steinkohlenbergbau. Von der Halde aus hat man einen eindrucksvollen Blick auf das Bergwerk Ost, das im September 2010 stillgelegt wurde. Es entstand 1998 durch die Zusammenlegung der ehemals selbstständigen Zechen Heinrich Robert, Monopol und Haus Aden . Seit Aufnahme der Förderung um 1880 sind in Summe rund 470 Millionen t Kohle gefördert worden. Der Sitz der Verwaltung , der Förderstandort und die Aufbereitung waren bis zur Stillegung am Standort Heinrich Robert in Hamm konzentriert.

Die Cottmanns Hütte auf der Halde Kissinger Höhe (…

Blick auf das Wasserwerk Haltern der Gelsenwasser…

Häuser der Siedlung Spinnstuhl (Gelsenkirchen-Hass…

Rockenstraße (Siedlung Spinnstuhl, Gelsenkirchen-H…


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