Am Aschermittwoch ist alles vorbei - Eine Nachbetrachtung zum Fasching,Fasnacht,Karneval


Ob man nun will oder nicht, aber viele wollen natürlich, es ist Faschings-,Karnevals-,Fastnachts-Hoch - Zeit bis heute Abend.Dies sah man in den letzten Tagen vor allem an den Sprösslingen, die von Mamas und Papas, Omas, Opas oder Tanten und Onkels zum Kinderfasching gebracht wurden.Die Prunksitzungen und Maskenbälle, die Umzüge der Faschingsvereine sind Anziehungspunkt in den Hochburger der närrischen Zeit wie im kleinsten Dorf.Weil es sich ja historisch gesehen quasi um eine Schwellenveranstaltung vor der katholischen Hauptfastenzeit handelt, hat sich der Brauch eingebürgert, vor Beginn des Darbens ( na Gott sei Dank bin ich evangel.-luthrisch) noch einmal bei großen Feiern ausgiebig Hochkalorienhaltiges zu schlemmen, ordentlich zu trinken ( dazu braucht wohl gar Mancher nicht unbedingt den Fasching) und auf den Putz zu hauen ( das können auch Welche jeden Tag).
Köstlich weiche duftende fette Pfannkuchen stehen traditionell dafür.Den Höhepunkt erreicht der Karneval in der eigentlichen Fastnachtswoche vom schmutzigen oder lumpigen Donnerstag ( Weiberfastnacht ) über den Nelkensamstag, Tulpensonntag, Rosenmontag bis zum Veilchendienstag. Laut Sprachforschern wird angenommen, dass "Rosen" von "rasen" kommt, weil das Narrenvolk vor Begeisterung "rast".
In einigen Gegenden heißt der Rosenmontag auch noch "geiler Montag", was aber - nein, nicht was Ihr denkt! - schlicht "ausgelassen, überschäumend" bedeutet.
Der Karneval, Bestandteil des römisch-katholischen Kirchenjahres, hat etwas mit Blumen und der Natur zu tun. Seine Ursprünge reichen bis in heidnische Traditionen zurück, zu den Frühlingsfesten und Fruchtbarkeitsriten der alten Völker ( also doch wieder auf den gewissen Montag zurückkommend), mit denen das Ende des langen Winters gefeiert wurde. Damals verbanden die Menschen die winterliche Zeit mit Dämonen und bösen Geistern, die auf symbolische Weise mit gruseligen Masken und lauter Musik vertrieben werden mussten.
Vor dem Fastenbeginn soll man im Fasching noch einmal Dampf ablassen, noch einmal auf die Pauke hauen. Mit dem Aschermittwoch beginnt die Kirche den Weg durch Leid und Tod zur Auferstehung. Dieser "Zeit des Geistes" wurde die "Zeit des Fleisches" vorangestellt, in der gespielt wurde, wie man falsch lebt: Als Gottesleugner ein Narr, weltzugewandt und verloren in Sinneslust. Fastnacht war ein Spiel, die Gespielte Abschreckung. Ihr Sinn erschließt sich also aus der Fastenzeit her. Eigentlich dürfte nur der Fastnacht feiern, der auch anschließend fastet und sich auf Ostern vorbereitet. Ein seltsamer Narr, wer in der Fastenzeit noch närrisch sein will - denn, am Aschermittwoch ist alles vorbei!