Der Kapitalismus ist ein schlechtes System, aber es gebe kein besseres, das war in dem Schweizer Wintersportort Davos häufig zu hören.
Mein Kommentar dazu: Hört, hört - weis man nicht mehr weiter und es liegt jetzt am System. Der andere Ismus hat aber auch nicht funktioniert, na vielleicht der Sozkapismus in China. Aber ob dies der Weisheit letzter Schluss ist? Meine Großmutter war schon vor über 50 Jahren davon nicht angetan, mal sehen, ob sie auch in dieser Hinsicht eine weise Frau gewesen ist!

Firmenbosse, Politiker und Wissenschaftler ( man beachte die Aufzählweise - ist es auch eine Wertigkeit? )aus der ganzen Welt versammelten sich zum Weltwirtschaftsforum ( WEF ), das in diesem Jahr einmal mehr im Zeichen der europäischen und US-amerikanischen Schuldenkrise stand.
World Economic Forum = WEF - wurde 1971 von dem Schweizer Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab als Europäisches Management - Syposium ins Leben gerufen. Auf regelmäßigen Treffen wurden bald die großen Zukunftsfragen der Welt von Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien besprochen Dieses Jahr war es das 42. Treffen.

2600 Experten sind gekommen, so viele wie noch nie zuvor. Fast 40 Staats- und Regierungschefs hatten sich angekündigt.
Vor dem Tagungszentrum demonstrierten Mitglieder der "Occupy"-Bewegung und andere Gruppen gegen sich vergrößernde Ungleichheiten und die Wut darüber in vielen Teielen der Welt. Sie ließen riesige Wetterballons aufsteigen, auf denen die Frage zu lesen war: Wo sind die anderen 6,9999 Milliarden Führer?
Entscheidet und befindet, so scheint es zumindest, diese Handvoll Wirtschafts- und Staatlenker über das Schicksal der übrigen sieben Milliarden Erdenbewohner.
Meine Frage: Hat das einzelne Individuum überhaupt noch einen Einfluss auf die Geschicke der Welt, im kleinen wie im großen Rahmen?
Nun komm mir keiner mit Wahlen, die sind zum größten Teil Schall und Rauch.Nun kommt ja der Begriff Demokratie im Ursprung aus dem Griechischen, also sagen wir mal Volksherrschaft. Mir ist jedenfalls kein Land bekannt, seitdem es Kapitalismus gibt, wo das Volk mit herrschte. Natürlich gab es hier und da Versuche, aber nur Versuche und nie ein Endergebnis.Der andere Ismus hat es versucht, Endergebnis = Bruchlandung, also auch kein positives Endergebnis!
Quo vadis Welt?

Regulierung und Reformen des globalen Finanzmarktes waren zentrale Themen der Beratungen in Davos. Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel, die den Gipfel eröffnete, forderte erneut mehr politische Macht für die Europäische Union, um der ausufernden Schuldenkrise Herr zu werden - und damit gleichsam mehr politische Handhabe gegen die Macht der Märkte.
Meine Meinung dazu: Leider hat die Frau Bundeskanzlerin bei der Wirkungsweise der Märkte und des Kapitals nicht ausgepasst, hätte vielleicht mal beim alten Marx nachlesen sollen, dass sich das Kapital und damit die Märkte durch die Politik nicht hineinreden lassen und ab einer gewissen Profitspanne, sprich Gewinn, über Leichen geht. Davon ist meiner Meinung nach kein Land ausgenommen.

Europa muss enger zusammenwachsen, statt die Euro - Hilfen immer weiter zu erhöhen, forderte Frau Merkel etwa mit Blick auf den geplanten Fiskalpakt. "Wir müssen bereit sein, mehr Kompetenzen an Europa abzugeben".Wir sind bereit für mehr Verbindlichkeiten, wir reden uns nicht mehr heraus",sagte die Kanzlerin.
Meine Meinung dazu: Ich kann mir ganz schlecht vorstellen, dass alle EU-Staaten einmal einer Meinung sein werden.Da wurde schon bei den Verträgen einiges nicht richtig gemacht. Warum konnte man nicht erst einmal eine Mitgliedschaft unter bestimmten Auflagen, wie Angleichung der gesetzlichen Grundlagen, Konsultierung der Finanzen, des Arbeitsmarktes, der Verfahrensweise bei Arbeitslosigkeit usw. verbindlich regeln. Nicht nach dem Motto: Wir machen und dann schaun wir mal was dabei heraus kommt.
Sollten die Auflagen nicht erfüllt werden, dann gibt es eben keine Mitgliedschaft und wer gemogelt hat, der hat erst einmal gar keine Chancen. Da könnte man Griechenland sofort ausschliessen, zumindest die Mitgliedschaft ruhen lassen. Auch wäre dann der vorübergehende Ausschluss aus dem Euro doch wesentlich leichter zu gestalten!
Großbritanien wird vermutlich immer eigene Wege versuchen, schon wegen London als internationaler Finanzmarkt.
Es gibt natürlich auch Länder, die sagen: Gott sei Dank, nicht in der EU.Sie fahren ganz gut damit, weil man sich nicht vorschreiben lassen will, wieviel Fisch von jeder Sorte gefangen werden darf oder wie der Krümmungsgrad der Gurke zu sein hat. Manches ist wirklich einfach lächerlich und geht am Ziel vorbei.

Auch Wirtschaftsführer, wie der Chef von Alcatel_Lucent, hatten ähnliche Erwartungen wie sie Frau Merkel formulierte.Bei der Überwindung der aktuellen Finanz- und Schuldenkrise gehe es nicht nur um Konzerne und Gier, sondern auch um Entscheidungsprozesse.Warum brauchte Europa zwei Jahre, um zu einer Schlussfolgerung zu kommen, von der es wusste, dass sie kommen musste?
Meine Frage:Warum hat man dann frank und frei so weiter gemacht nach 2008, wo die Kacke so richtig zu dampfen anfing. Den Steuerzahler zahlen lassen, die Banken saniert, nur die Verursacher nicht zur Kasse gebeten, keinen gemeinsamen Nenner gefunden? Geht dies immer so weiter?

Der Vorstandsvorsitzende der Bank of Amerika, Brian Moynihan, sagte entschuldigend, die Banken hätten viel zur Reduzierung von Exzessen getan, das Auf und Ab von Wirtschaftszyklen gehöre aber zur Struktur des Kapitalismus.
Meine Meinung dazu: Das Auf und Ab muss nicht sein, wenn man sich Gedanken über die unbezähmbare Gier und das permanente Wachstum machen würde. Es haben sich auch schon so manche kaputt gewachsen. Aber wahrscheinlich zählt im internationalen Wirtschaftskarussell:
-Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr-

Ein Vertreter des Internationalen Gewerkschaftsverbandes hielt dagegen: Der "moralische Kompass" in der Gesellschaft sei verloren gegangen. Wenn die Regierungen jetzt nicht in sozialen Schutz investieren, riskieren sie soziale Unruhen.

Meines Erachtens sind wir da schon mitten drin, zumindest in Teilen der Welt.Uns Deutschen geht es freilich zum großen Teil immer noch recht gut, wenn man da andere Ländern zum Vergleich heranholt. Und ehe wir Deutschen auf die Barrikaden gehen, ich weis gar nicht was da geschehen muss.

Der Chef des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte, Joe Echevarria, sieht gleichwohl Chancen, dass der Kapitalismus Vertrauen zurückgewinnen könnte.Er plädiert für einen "mitfühlenden Kapitalismus".
Meine Meinung dazu:Dies ist Quatsch mit Soße, so etwas wird es nicht geben.Wenn dies so wäre, dann gäbe es den Kapitalismus schon nicht mehr.

Der Herr Echevarria äußerte sich weiterhin:"Wir müssen uns mit Regulierungen abfinden - ein Ausgleich zwischen Schutz der Gesellschaft und dem Abwürgen von Wachstum".
Na da kommen wir doch wieder auf siehe oben: Permanentes Wachstum und Gier zurück. Wird sich daran je etwas ändern? Im Intersse der Menschheit kann man es nur hoffen!

Eines steht fest: Selten stand das aktuelle Wirtschaftssystem so unter Beschuss, wie bei diesem Davos-Treffen.