Die art cologne als flashmob:

"Zur großen Überraschung des Bewachungspersonals tauchte heute eine Menschenmasse vor der Messe auf und drängte in den Eingang. Noch ist unklar, auf welche verborgene Weise - per Handy oder per Internet - sich die Leute zu diesem Auftritt verabredet hatten, aber fest steht, dass es sich um einen der größten Flashmobs Deutschlands handelt. Denn zu sehen gibt es auf der Kölner Messe nichts; die Art Cologne ist bekanntlich tot, das war und ist in allen Zeitungen zu lesen. Besucher, die sich dort hin begeben, tun dies nur, um sich selber auszustellen - und genau diese Art von Selbstperformance kennzeichnet ja den avancierten Kunstbegriff der Digitalzeitalter-Demonstranten.

Auch die Behauptung mancher Mitspieler, das Ganze sei wirklich die Art Cologne, ist Teil der Inszenierung: Wir alle wissen, dass es die Art Cologne nicht gibt. Was jetzt dort stattfindet, ist die subtile Simulation einer Kunstmesse durch eine Horde ferngesteuerter Individualisten. Es ist nichts anderes als ein gigantischer Flashmob."

Burkhard Müller-Ullrich, Deutschlandfunk 16.04.08

TEXT: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/770898/

MP3: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/04/16/dlf_20080416_1747_26bb552a.mp3