![Traumgestalt der Lüfte Traumgestalt der Lüfte](https://cdn.ipernity.com/124/07/83/13570783.4ab4f01c.75x.jpg?r2)
Garten Eden
Traumgestalt der Lüfte
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Oh, du Traumgestalt der Lüfte.
Weckst in mir die Träumereien,
wie es wohl als Vogel wär,
mich in dein Gewand zu hüllen,
in dein sanftes Wolkenmeer.
Unbekannt
Ein großer Frevel
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Es ist ein großer Frevel an der Natur,
die wildwachsenden Blumen
als Unkraut zu bezeichnen.
Johannes Scherr (1817 - 1886)
Eine kleine Weile Zeit
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Gib mir noch eine kleine Weile Zeit –
ich will die Dinge so wie keiner lieben,
bis sie dir alle würdig sind und weit.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Leise
Da zieh' ich allein die Wege hin
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Da zieh´ ich allein die Wege hin
wo wir zu Zweien geschlendert,
als uns'rer Liebe die Sonne schien,
die gelb den Wald berändert.
Jetzt scheint zum Wald der Mai herein,
bringt Hoffen den Wesen allen;
nur ich frag' bange: harrt noch mein
solch' Glück wie im Blätterfallen? ...
Wird eine süße Gegenwart
mir Seligkeit hier schenken,
ob nicht an Glückes Statt mein harrt
nur wehmütig - Seingedenken?
Sidonie Grünwald-Zerkowitz (1852-1907)
Loslassen
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Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden.
Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt.
Jack Kornfield
Ich bin nur, wie ich bin
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Ich bin nur, wie ich bin.
Ganz schäumendes Wollen und Fühlen!
Ein Wildbach stürz' ich hin;
doch, was meine Wellen bespülen,
ob's Blume, ob es Stein,
es bleibt unter ihnen - rein!
Sidonie Grünwald-Zerkowitz (1852 - 1907)
Des Herzens Jahreszeiten
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Und wenn ihr euch das Staunen erhalten könntet
über die täglichen Wunder eures Lebens,
so wäre euer Schmerz nicht weniger erstaunlich als eure Freude.
Denn dann würdet ihr die vier Jahreszeiten eures Herzens so annehmen,
wie ihr die Jahreszeiten annehmt, die über eure Felder ziehen.
Khalil Gibran (1883 - 1931)
Vergänglichkeit
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Das Schönste an der Vergänglichkeit ist,
daß der Augenblick nicht zurückkehrt –
die Erinnerung daran
jedoch unsterblich ist.
Unbekannt
Geträumte Welt
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Wenn ich in diesem Zusammenhang von Träumen spreche, meine ich natürlich nicht die Schlafträume, nicht diejenigen, die sich heimlich ins Bewusstsein stehlen und von ihm wieder ausgestoßen werden wie Fremdkörper, ohne dass die Erinnerung an sie stärker ist als ein Hauch, der für die Dauer von Stunden den Rhythmus und die Farbe unseres Lebens beeinflusst. Nein, ich denke an Träume, deren Gestalt und Wesen wir selbst bestimmen wie der Maler sein Bild, wie der Baumeister sein Haus. Ich setze damit eine Tätigkeit der Seele voraus, und eben darauf kommt es mir an, denn, seien wir ehrlich, wir haben bisher zu wenig Gebrauch gemacht von dieser Seele, wir haben sie brachliegen lassen.
Jakob Wassermann (1873 - 1934)
Tango
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Man muß die Stille tanzen.
Und die Violinen.
Auch wenn keine da sind.
Gerardo Portalea (1928 - 2007)
Netz aus Liebe
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Das beste Mittel, glücklich zu werden
ist, wie eine Spinne aus sich heraus nach allen Seiten
ein Netz aus Liebe zu spinnen und mit dessen klebrigen Fäden
alles einzufangen, was des Weges kommt.
Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828 - 1910)
Zeit und Ewigkeit
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Der Augenblick ist jenes Zweideutige,
darin Zeit und Ewigkeit einander berühren.
Søren Aabye Kierkegaard (1813 - 1855)
Serenade
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Die Musik beruht auf der Harmonie zwischen Himmel und Erde,
auf der Übereinstimmung des Trüben und Lichten.
Lü Bu We (um 300 - 235 v. Chr.)
David Garrett spielt Kreisler (1-4)
Des Lebens Abend
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Die Hitze des Lebens blendet unseren Geist,
wie die Sonnenglut eines heißen Tages das Auge.
Erst am kühlen Abend schaut die Seele
in den Tiefen der still heraufziehenden Nacht
die ewig brennende Kerze der Unvergänglichkeit,
gleich einem freundlichen Stern,
der im Abgrunde der Finsternis leuchtet.
Ernst Wagner (1769 - 1812)
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