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Alltagsradler Teltow has replied to ©UdoSm clubWas hat er denn erreicht nachdem er Industrieminister wurde? Um es sarkastisch zu formulieren:
Auch er hat eindrucksvoll bewiesen, dass der „reale Sozialismus" sowjetrussischer Prägung, wegen der ihm innewohnenden fatalen Gesetzmäßigkeiten, in die wirtschaftliche Misere führt.
Zu seinem tragischen Tod:
Wenn man sich auf das Urteil derer verlässt, die über die konkrete historische Situation im damaligen Bolivien publiziert haben ergibt sich folgendes Bild: Dieser Guerillakrieg war aberwitzig sinnlos in der damaligen konkreten historischen Situation dort.
Berny club has replied to ©UdoSm club1) Che war ja nur ein Teil der Revolution, Fidel Castro hatte wesentlich mehr Einfluss. Aber Che hat sich (leider) zu einem verkommerzialisierten Abziehbildchen der Wirklichkeit entwickelt, wobei kaum jemand die Hintergünde kennt oder sich auch nur dafür interessiert.
2) Die Revolution 1959 wurde ja nur dehalb ausgelöst und vom Volk mitgetragen, weil es die Lebensbedingungen unter Diktator Batista als von den USA eingesetzte Marionette nicht mehr akzeptierte. Armut, Arbeitslosigkeit, Analphabetismus, die Ausnutzung der breiten Bevölkerung zum Wohle weniger Reicher und internationaler Konzerne waren damals enorm.
3) Eine friedliche Revolution ist immer zu bevorzugen. Wenn durch friedliche Bemühungen über Jahrzehnte nichts erreicht werden kann, ist aber eine gewaltsame Revolution auch für mich als Pazifisten verständlich. Siehe auch die momentane "Black lives matter"-Bewegung.
4) Für die Beurteilung, was erreicht wurde, vergleiche ich immer mit anderen lateinamerikanischen Staaten bzw. dem Zustand davor. Die Lebensqualität ist im Durchschnitt sicher besser als in vielen anderen Ländern, wie Mexiko, Honduras, Guatemala, Haiti
5) Positiv: Seit 60 Jahren Frieden und Stabilität im Land, niedrige Kriminalität, praktisch keine Drogenprobleme. Die Alphabetisierung und Säuglingssterblichkeit ist vergleichbar mit Mitteleuropa, viele und sehr gute Schulen und Universitäten, das Bildungsniveau ist beispielsweise sicher besser als in den USA. Freier Zugang zur Bildung und zum Gesundheitssystem. Geringe Arbeitslosigkeit. Geringe Kluft zwischen Arm und Reich.
6) Negativ: Wie hoch der Anteil der nun 60 Jahre andauernden und unter Trump wieder verstärkten völkerrechtswidrigen US-Sanktionen gegen Kuba an den negativen Punkten ist, kann man nur schätzen. Jedenfalls aber sehr hoch. Die Wirtschaft ist durch die sehr eingeschränkten Handelsmöglichkeiten großteils am Boden. Technische Ausrüstungen, auch im Gesundheitssystem, Medikamente, die man importieren muss etc., sind veraltet bzw. fehlen.
7) Nach dem Niedergang der für Kuba so wichtigen Zuckerindustrie ist nun der Tourismus das Hauptstandbein der Wirtschaft und hat sich relativ gut entwickelt. Der Nachteil ist, dass dies zu einem starken Ungleichgewicht in den Einkommen geführt hat. Beschäftigte Im Tourismus verdienen sich teilweise dumm und dämlich, verdienen oft am Tag so viel, wie einfache Arbeiter, aber auch Lehrer und Ärzte im Monat.
Man könnte noch viel dazu schreiben. Che war ein von seinem Gerechtigkeitssinn getriebener Intellektueller (argentinischer Arzt), der sich Fidels Revolution anschloss, weil er etwas für die unterdrückte Bevlölkerung bewirken wollte - und nichts für sich selbst. Sicher wollte er nicht so im Rampenlicht stehen und kulthaft verkommerzialisiert werden, das wäre ihm ein Greuel gewesen.
Berny club has replied to Alltagsradler TeltowUnd eine Anmerkung zu Che's Karriere als Industrieminister. Wie man sich vorstellen kann, war er als gelernter Arzt nicht unbedingt DER Fachmann in Landwirtschaft und Industrie (wie übrigens fast alle Minister in westlichen Industrien keine Fachleute sind (!). Das führte in der extrem schwierigen Anfangsphase nach der Revolution natürlich auch zu Fehlern.
Zu Bolivien: Wenn Du unter "aberwitzig und sinnlos" meinst, dass die Aussicht auf Erfolg sehr gering war, gebe ich Dir vollkommen recht. Wenn allerdings nie jemand etwas unternimmt, weil es "richtig, gerecht und notwendig" ist, sondern nur, wenn es sichere Aussicht auf Erfolg hat, würde dies auch eine armselige Welt sein, oder?
FarbFormFreude club has replied to Berny clubDinesh club has replied to Berny clubBerny club has replied to Dinesh clubAlltagsradler Teltow has replied to Berny clubDa hatte ich spontan die Filmsequenz vor meinem geistigen Auge die Fidel Castro und Vize-Präsident Nixon zeigt. Also habe ich folgende Stichwortkombination im Suchfenster bei youtube eingegeben: Castro Nixon
Hier der Sucherfolg:
www.youtube.com/watch?v=1wepXBaPvJg
Resümee: Die Installation des „realen Sozialismus" sowjetrussischer Prägung in Kuba war letztendlich das fatale Ergebnis der Politik der damaligen USA-Regierung.
Zum Schlusssatz Deines Antwortkommentars:
Meine Erfahrung ist folgende. Wenn ernst zu nehmende Publizisten / Historiker in der alten BRD und der DDR zu einer ähnlichen Bewertung eines politischen / historischen Vorganges kamen, so konnte man sich weitgehend darauf verlassen. Und beide Seiten hatten publiziert, dass in der damaligen konkreten gesamtgesellschaftlichen Situation in Bolivien die größte Hilfe für die arme Bevölkerung intensive Bemühungen auf legaler politischer / gewerkschaftlicher Ebene das vielversprechendere gewesen wäre.
Da ich noch nie in Bolivien war, habe ich diesen Publizisten / Historikern geglaubt.
Alltagsradler Teltow has replied to Dinesh clubBerny club has replied to Alltagsradler TeltowBerny club has replied to José Manuel Polo clubBerny club has replied to BoroBerny club has replied to Ulrich John clubFarbFormFreude club has replied to Ulrich John clubDuring High Schools days Che was in news often, it was scary and also inspiring!