Hallenbadwiese Syke's photos

Goldwespe

19 Jun 2024 1 41
Am 19. Juni konnte ich auf den Hallenbadwiesen endlich die ersten Goldwespen entdecken. Diese metallisch bunt schillernden Winzlinge sind für mich ein absolutes Highlight der Insektenwelt. Observation.org konnte mir diese Goldwespen nicht eindeutig bestimmen, mutmaßt aber, dass es sich um Arten der Gattung Hedychrum handelt. Möglicherweise ist es sogar Hedychrum gerstaeckeri, die u.a. bei der Bienenjagenden Knotenwespe schmarotzt. Alle Goldwespen schmuggeln nämlich als Parasiten ihre Eier in die Nester bestimmter Wespen- oder Bienenarten, wo ihre Larven dann den Proviant der Wirtsart bzw. oft auch deren Larven auffressen.

Bienenjagende Knotenwespe

17 Jun 2024 2 42
Dieses 8-12 mm lange Tierchen, auf dem Hallenbadareal im Regen fotografiert, dürfte bei vielen WildbienenfreundInnen nicht so beliebt sein: Es handelt sich nämlich um eine Bienenjagende Knotenwespe (Cerceris rybyensis). Wie der Name andeutet, erbeutet die kleine Grabwespe Wildbienen (u.a. Furchen-, Schmal- und Sandbienen) und lagert sie in ihrem Bodennest als Proviant für ihre Larven ein. Ausgleichende Gerechtigkeit: Unter den nachstehend abgebildeten Goldwespen ist wohl auch die Art Hedychrum gerstaeckeri. Diese Art schmuggelt wiederum ihre Eier in das Nest der Knotenwespe. Ich konnte der Literatur nicht eindeutig entnehmen, ob ihre Larve dann die Wirtslarve oder nur deren Proviant auffrisst – auf jeden Fall dürfte sie die ungehemmte Vermehrung der Bienenjagenden Knotenwespen wirksam ausbremsen. D.h. unter normalen Umständen besteht auf so einer Wiese ein ausbalanciertes Ökosystem, das sich selbst im Gleichgewicht hält. Angesichts von Klimawandel, schrumpfenden Lebensräumen, Dünger- und Pestizidwirkungen etc. weiß man natürlich nicht, ob dieses Gleichgewicht noch gegeben ist. Außerdem ist das Besondere an Kulturlandschaften wie einer Mähwiese eben, dass sie eine bestimmte, schonende Pflege (also menschliche Eingriffe) brauchen, um sich nicht auf die Dauer erst in eine Strauchlandschaft und schließlich in einen Wald zu verwandeln – in dem die spezialisierten Wieseninsekten dann nicht mehr existieren können.

Grünes Heupferd

29 Jun 2024 4 44
Offenbar haben die Grünen Heupferde jetzt ihre stattliche Zielgröße von 3-4 cm erreicht.

Bienenwolf - Männchen

28 Jun 2024 1 42
Seit Kurzem sind auch die Bienenwölfe (Philanthus triangulum) wieder auf den Hallenbadwiesen unterwegs. Die 13-18 mm langen Weibchen ernähren ihre Larven mit erbeuteten Honigbienen. Deshalb haben die ImkerInnen früher wohl einen regelrechten Giftkrieg gegen diese Grabwespen geführt. Auf dem Hallenbadareal lässt sich aber beobachten, dass das heute absolut überflüssig ist. Der Bienenwolf ist inzwischen – auch durch Verlust seiner Lebensräume - so selten, dass ich auf den Wiesen ungefähr ein Exemplar pro Tag sehe – aber Hunderte von Honigbienen. Und das hier gezeigte Exemplar ist für Bienen sowieso ungefährlich, denn es ist an der krönchen-förmigen Gesichtszeichnung als Männchen zu erkennen. Es ist nur 8-10 mm lang, ernährt sich von Nektar und seine einzige Aufgabe ist es, die Bienenwölfinnen zu begatten. Außerdem gibt es da noch die hübsche Goldwespe Hedychrum rutilans, die als Brutschmarotzerin die Vermehrung der Bienenwölfe in Grenzen hält.

Admiral

28 Jun 2024 38
Endlich sind die ersten Großfalter zurück auf den Hallenbadwiesen :-)

Tagpfauenauge

28 Jun 2024 2 38
Ende Juni endlich zurück auf den Hallenbadwiesen.

Kleine Harzbiene

27 Jun 2024 45
Das Bild ist leider nicht richtig scharf, zeigt aber eine besonders interessante und für mich neue Art. Lt. observation.org handelt es sich um die Kleine Harzbiene (Anthidiellum bzw. Anthidium strigatum). Die 6-7 mm lange Biene ist die einzige Art der Zwergharzbienen in Deutschland. Diese Harzbiene baut ihre Nistzellen aus Harz (von Nadelbäumen, vorzugsweise Kiefern) an Steine, Baumstämme u.ä. Bei ihren Nahrungsquellen ist sie flexibel, aber Hornklee soll sie besonders gern mögen. Wie auf den Bildern zu sehen, verschmäht sie auch Margeriten nicht. Sie fliegt vom Juni bis in den September hinein. Die Art steht in Niedersachsen und auch für ganz Deutschland auf der Vorwarnliste. Noch seltener und gefährdeter ist ihre sehr ähnlich aussehende Kuckucksbiene, die Düsterbiene Stelis signata.

Blaue Kornblume

25 Jun 2024 2 40
Ich liebe die Blaue Kornblume (Centaurea cyanus) - auch wenn viele Insekten offenbar die Margeriten vorziehen - von Disteln und Jakobskreuzkraut ganz zu schweigen ...

Haarschildiger Halsbock

23 Jun 2024 3 34
Der Haarschildige Halsbock ist ein Schmalbock aus der Familie der Bockkäfer. Der lateinische Name ändert sich immer mal wieder, aber wenigstens der „Nachname“ bleibt gleich. Aktuell heißt er wohl Stictoleptura scutellata, aber das Rote-Liste-Zentrum Deutschland führt ihn noch unter Corymbia scutellata und noch früher hieß er Leptura scutellata. Es handelt sich aber immer um den gleichen 14-20 mm langen Käfer. Er ist lt. Wikipedia in ganz Mitteleuropa selten und steht schon seit Langem deutschlandweit als gefährdet (Kategorie 3) in der Roten Liste. Die Larven des Käfers entwickeln sich in Totholz alter Buchen, manchmal auch Eichen oder anderer Laubbäume. Alte Buchen gibt es im südlichen und östlichen Randbereich der Hallenbadwiesen reichlich. Die ausgewachsenen Käfer besuchen auch Blüten, wie hier zu sehen. Schön, dass sie hier einen Lebensraum haben, wo beides nebeneinander zu finden ist.

Großes Ochsenauge - Weibchen

23 Jun 2024 3 37
Und hier noch mal das Weibchen des Großen Ochsenauges, das im Moment überall in der Wiese herumflattert.

Hummel-Keilfleckschwebfliege

22 Jun 2024 37
Eine pelzige Hummel-Keilfleckschwebfliege (Eristalis intricaria) im Abflug.

Skorpionsfliege

17 Jun 2024 4 53
Dieses Alien ist eine Skorpionsfliege. Observation.org will sich nicht genau auf die Art festlegen, aber es handelt sich am wahrscheinlichsten um die bis zu 3 cm lange Gemeine Großpunkt-Skorpionsfliege (Panorpa vulgaris). Skorpionsfliegen heißen so, weil die Männchen am Hinterleib etwas tragen, das von der Form an den Stachel eines Skorpions erinnert. Es handelt sich aber nicht um einen Giftstachel, sondern um das „Begattungsorgan“. Das Tier auf diesem Foto ist also ein Weibchen, dessen Hinterleib stattdessen in einer Legeröhre endet. Die Skorpionsfliegen gehören zu den Schnabelfliegen. Sie ernähren sich hauptsächlich von toten oder verletzten Insekten, nehmen aber auch Nektar, Früchte u.a. zu sich. Offenbar plündern sie manchmal auch Spinnennetze aus.

Ackerhummel

04 Jun 2024 18 14 103
Hummeln sind ja größer, pelziger und auffälliger als viele der Sand-, Schmal-, Scheren-, Wespen- und Blutbienenarten auf dem Hallenbadareal. Trotzdem finde ich es unheimlich schwer, ein scharfes Foto von ihnen zu bekommen – vielleicht auch, weil sie immer so fix unterwegs sind. Hier mal ein halbwegs brauchbares von der häufigen Ackerhummel (Bombus pascuorum). Über diese (je nachdem ob Arbeiterin, Drohn oder Königin) 9-18 mm lange Hummelart wie auch die Hummeln insgesamt gibt es bei Wikipedia und anderswo lange, faszinierende Abhandlungen. Das würde hier zu weit führen. Jedenfalls baut die Art unter- oder oberirdische Nester, u.a. in Mauselöchern oder Nistkästen. Dort entwickelt sich ein Volk aus 60-150 Hummeln. Im Herbst stirbt das Volk. Einige Jungweibchen überwintern und gründen im Frühjahr als Königinnen neue Staaten. Die Art ist nicht sehr wählerisch, was ihre Nektar- und Pollenquellen angeht, und vielleicht auch deshalb noch ungefährdet. Ihr Parasit ist die Feld-Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) campestris), die ich noch nicht bewusst gesehen habe. Ich werde mal nach ihr Ausschau halten. Insgesamt sind aber auch viele der 36 in Deutschland vorkommenden Hummelarten schon durch Lebensraumverlust und Pestizide gefährdet.

Schildbeinige Silbermundwespe

09 Jun 2024 7 6 58
Zu den Grabwespen gehört dieses Tier, das den poetischen Namen Schildbeinige Silbermundwespe (Crabro cribrarius) trägt. Die Männchen der ca. 1-1,7 cm langen Art haben schildartig verbreiterte Vorderbeine, mit denen sie den Weibchen bei der Paarung die Augen zuhalten. Das abgebildete Exemplar scheint somit ein Weibchen zu sein. Diese Wespe gräbt ein Nest in den Boden und jagt Fliegen, die sie als Proviant für ihre Larven ins Nest bringt. Die Art fliegt von Juni bis September.

Roter Fingerhut

09 Jun 2024 4 34
Es ist Jahre her, dass ich im oberen Bereich des Hallenbadareals einige Exemplare des Roten Fingerhuts (Digitalis purpurea) sah. Dann waren sie lange verschwunden. Aber dieses Jahr gibt es wieder einen kleinen Bereich, in dem die Pflanze gleich in allen möglichen Schattierungen von weiß über rosa und purpurrot bis lila blüht (siehe Folgebilder) - das sieht wirklich hübsch aus. Die Blüten sind vor allem für Hummeln interessant. Für Menschen ist die Pflanze giftig. Einer ihrer Inhaltsstoffe findet als Digitalis Verwendung in der Herzmedizin.

Fingerhut

09 Jun 2024 3 40
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) in zartrosa.

Keusche Kuckuckshummel

09 Jun 2024 5 2 40
Am 9. Juni habe ich auf dem Hallenbadareal diese Hummel fotografiert, die observation org. als die Keusche oder Gefleckte Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) vestalis) identifiziert. Nach der neuesten Auflistung gibt es in Niedersachsen derzeit 31 Hummelarten. 8 davon sind Kuckuckshummeln. Die meisten Hummelarten bilden Staaten – ähnlich wie die Honigbienen, aber aus viel weniger Einzeltieren, nämlich zwischen ca. 50 und 600. Die Kuckuckshummeln dagegen dringen in das Nest ihrer Wirtsart ein und legen ihre Eier dort ab, um sie von den Arbeiterinnen des Wirtsvolks aufziehen zu lassen. Dabei müssen sie den geeigneten Zeitpunkt abpassen, zu dem das Wirtsvolk schon einige Arbeiterinnen hat, aber nicht zu viele – anderenfalls schmeißen diese die Kuckuckshummel nämlich raus oder töten sie sogar. Die Keusche Kuckuckshummel ist hauptsächlich auf die Wirtsart Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) spezialisiert. Diese (je nachdem ob Männchen oder Weibchen) 1,5 bis gut 2 cm lange Kuckuckshummel ist in Deutschland nur mäßig häufig. Nach der Roten Liste von 2002 gilt sie in Niedersachsen als gefährdet, im Tiefland sogar als stark gefährdet.

Großes Ochsenauge (Männchen)

16 Jun 2024 5 2 42
Seit Anfang Juni fliegen auf den Hallenbadwiesen wieder die Großen Ochsenaugen (Maniola jurtina). Nach der Zeichnung ist dies ein Männchen. Diese Art war also nur etwas zu früh dran. Sie soll lt. Schmetterlingsführer von Mitte Juni bis Mitte September fliegen. Das Große Ochsenauge ist ein urtypischer Wiesenschmetterling auf extensiv genutztem Grünland. In den letzten Jahren war es im Sommer der häufigste Falter auf den Hallenbadwiesen. Seine Raupen fressen an verschiedensten Gräsern und auch die Falter sind bei ihren Nektarpflanzen nicht sehr wählerisch.

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