Die Mönche des berühmten Zenkoij-Tempels in Nagano zeigen Solidarität mit Tibet. In einer Woche erreicht der Fackellauf Japan.Der olympische Fackellauf gerät langsam zu einem Spießrutenlauf: Nun hat auch der berühmte Zenkoij-Tempel im japanischen Nagano abgelehnt, in einer Woche Startpunkt für den Lauf zu sein. Die Mönche des Zenkoji-Tempels zeigen sich solidarisch mit ihren Glaubensbrüdern aus Tibet. Das Olympische Feuer ist unterdessen unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in Thailand eingelangt.

Der Startpunkt wird nun wohl verlegt werden müssen. Die Mönche dürften zudem um die Sicherheit des Tempels und der Gläubigen fürchten, falls es zu Protesten gegen die chinesische Tibet-Politik kommen sollte. Unterdessen erklärte der chinesische Außenminister Yang Jiechi, China sei zum Dialog mit dem tibetischen Exil-Oberhaupt, dem Dalai Lama, bereit, wenn die gewalttätigen Proteste gegen die chinesische Regierung aufhörten.

"Wir sind genauso Buddhisten"

Von der japanischen Regierung ist bisher noch kein amtierendes Mitglied mit dem Dalai Lama zusammengetroffen. Ein Mönch des Zenkoji-Tempels in Nagano wurde unterdessen mit den Worten zitiert: "Wir haben das starke Gefühl, genauso Buddhisten zu sein wie die Tibeter". Der Tempel hatte Anrufe erhalten, in denen sich Bürger beschwerten, dass die Mönche den Tempel als Ort für die Startfeier zum Fackellauf angeboten hatten.

Die Flamme erreichte am Freitag Thailand

Seit dem Start des internationalen Fackellaufs am 24. März in Griechenland ist es an zahlreichen Orten zu heftigen Protesten gegen die chinesische Tibet-Politik gekommen. Die größten Proteste gab es bisher in Europa. Die olympische Flamme, die am Freitag in Thailand eintraf, soll von Australien nach Japan kommen und von dort nach Südkorea weiterreisen. Das Feuer traf in Bangkok von Indien kommend ein. In Neu-Delhi war die Flamme praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch die Straßen getragen worden, um Proteste von Exil-Tibetern - dort lebt die größte Zahl weltweit - zu verhindern.

In Thailand wurde die olympische Flamme unter massiven Sicherheitsvorkehrungen in ein Luxushotel gebracht. Für den am Samstag geplanten Fackellauf in Bangkok sollten 2000 Polizisten aufgeboten werden, um antichinesische Störungen wie zuvor in London, Paris und San Francisco zu verhindern. Von Thailand reist die Fackel nach Malaysia weiter.