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1/5 • f/11.0 • 15.0 mm • ISO 160 •
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41/50 - Tuchfabrik Noack/Bergami
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an Jegor, den jungen Mann von go2know, der meinen roten Stuhl bis ins 6. Stockwerk geschleppt hat (die Fahrstühle sind schon lange außer Betrieb).
Ein bißchen was zum Hintergrund dieses "Lost Place":
1844 wurde in dem preußischen Städtchen Forst die erste Dampfmaschine aufgestellt. Damit begann der industrielle Aufstieg hin zu einer der bedeutendsten Textilmetroplen seiner Zeit. Unzählige Tuchfabriken und Zulieferbetriebe siedelten sich am Ufer der Lausitzer Neiße an und verpesteten dort zunehmend mit ihrem „Schornsteinwald“ die Luft.
Dieser „Goldgräberstimmung“ verfiel auch Adolf Noack. 1876 mietete er sich in Räumlichkeiten der Forster Innenstadt ein und begann dort mit der Tuchherstellung auf 4 Webstühlen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. So erweiterte den Betrieb fortwährend, bis er schließlich 1884 mit dem Bau einer neuen, eigenen Fabrikanlage begann.
Dieser Standort bot alles was Adolf Noack benötigte. Direkt am Mühlengraben gelegen gab es Wasser und Energie im Überfluss. Das weitläufige Gelände hatte Raum für Fabrikgebäude, Fabrikantenvilla und verfügte über einen eigene Anschluss an die „Schwarze Jule“, die Forster Industriebahn. Die folgenden Jahre verliefen äußerst erfolgreich. Zum Ende der 30-er Jahre wurden auf 190 Webstühlen ca. 400000 Stück Tuch pro Jahr produziert. Noack legten großen Wert auf repräsentative Gebäude im expressionistischen Stil. So findet man Schmucksteine über Werksfenstern, Schmiedekunst auf dem Kesseldach und (s. Foto) eine „Lichtkathedrale“ als Raum für die Endkontrolle der Tücher.
Nach 1945 wurden die meisten Fabrikanlagen durch die Russen demontiert und in die Sowjetunion transportiert. Dennoch blieb der textile Standort bestehen. Verschiedene Tuchfabriken wurden zusammengelegt und es entstanden die „Vereinigten Feintuchwerke“. Aus diesen ging 1969 der VEB Forster Feintuchfabriken hervor, der ein Jahr später dem „Textilkombinat Cottbus“ unterstellt wurde.
Kurz nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte jedoch die endgültige Schließung des Kraftwerks des VEB Forster Feintuchfabriken und die Abwicklung durch die Treuhand AG.
30 Jahre lang kümmerte sich bei undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen niemand um diese alten Industrieanlagen. Schlecht gesichert wurden sie zum Spielplatz für Vandalen.
Im Juni 2020 hat sich endlich ein gemeinnütziger Verein dieser Stätte deutscher Industriekultur angenommen. Ich gehörte zur ersten Gruppe von Fotofreunden, die das weitläufige Gelände besichtigen durften. Man kann nur noch erahnen, welch stolze Errungenschaften die industrielle Revolution des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts einst hervorgebracht hat.
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Ein bißchen was zum Hintergrund dieses "Lost Place":
1844 wurde in dem preußischen Städtchen Forst die erste Dampfmaschine aufgestellt. Damit begann der industrielle Aufstieg hin zu einer der bedeutendsten Textilmetroplen seiner Zeit. Unzählige Tuchfabriken und Zulieferbetriebe siedelten sich am Ufer der Lausitzer Neiße an und verpesteten dort zunehmend mit ihrem „Schornsteinwald“ die Luft.
Dieser „Goldgräberstimmung“ verfiel auch Adolf Noack. 1876 mietete er sich in Räumlichkeiten der Forster Innenstadt ein und begann dort mit der Tuchherstellung auf 4 Webstühlen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. So erweiterte den Betrieb fortwährend, bis er schließlich 1884 mit dem Bau einer neuen, eigenen Fabrikanlage begann.
Dieser Standort bot alles was Adolf Noack benötigte. Direkt am Mühlengraben gelegen gab es Wasser und Energie im Überfluss. Das weitläufige Gelände hatte Raum für Fabrikgebäude, Fabrikantenvilla und verfügte über einen eigene Anschluss an die „Schwarze Jule“, die Forster Industriebahn. Die folgenden Jahre verliefen äußerst erfolgreich. Zum Ende der 30-er Jahre wurden auf 190 Webstühlen ca. 400000 Stück Tuch pro Jahr produziert. Noack legten großen Wert auf repräsentative Gebäude im expressionistischen Stil. So findet man Schmucksteine über Werksfenstern, Schmiedekunst auf dem Kesseldach und (s. Foto) eine „Lichtkathedrale“ als Raum für die Endkontrolle der Tücher.
Nach 1945 wurden die meisten Fabrikanlagen durch die Russen demontiert und in die Sowjetunion transportiert. Dennoch blieb der textile Standort bestehen. Verschiedene Tuchfabriken wurden zusammengelegt und es entstanden die „Vereinigten Feintuchwerke“. Aus diesen ging 1969 der VEB Forster Feintuchfabriken hervor, der ein Jahr später dem „Textilkombinat Cottbus“ unterstellt wurde.
Kurz nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte jedoch die endgültige Schließung des Kraftwerks des VEB Forster Feintuchfabriken und die Abwicklung durch die Treuhand AG.
30 Jahre lang kümmerte sich bei undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen niemand um diese alten Industrieanlagen. Schlecht gesichert wurden sie zum Spielplatz für Vandalen.
Im Juni 2020 hat sich endlich ein gemeinnütziger Verein dieser Stätte deutscher Industriekultur angenommen. Ich gehörte zur ersten Gruppe von Fotofreunden, die das weitläufige Gelände besichtigen durften. Man kann nur noch erahnen, welch stolze Errungenschaften die industrielle Revolution des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts einst hervorgebracht hat.
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Bin schon sehr gespannt auf weitere Aufnahmen :-)
LG, Karin
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