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Liebe Mitglieder und Freunde von ipernity,

ein turbulentes Jahr geht zu Ende. Im Alltag wurden wir mit Ereignissen konfrontiert, die am Jahresbeginn nicht ansatzweise vorstellbar waren. Und im Hinblick auf unsere Webseite begegneten uns ebenfalls einige kritische Herausforderungen.

Im Frühjahr wurden wir von einer Unterbrechung der Verbindung zu PayPal überrascht. Die Ursache war, dass unsere Webseite veraltete Software verwendete, die PayPal nicht mehr akzeptierte. Im Sommer trat eine Serverstörung ein, zu deren Behebung wir externe Unterstützung brauchten. Die hinzugezogenen IT-Profis empfahlen uns dringend, die veraltete, störungsanfällige ipernity-Datenbank durch eine zuverlässigere und preiswertere moderne Datenbank zu ersetzen. Leider war dies nicht möglich, weil ipernity in einer veralteten Programmiersprache codiert ist, die von modernen Datenbanken nicht akzeptiert wird. Aus gleichem Grund war es nicht möglich, die Verbindung zu einem Kreditkarten-Dienstleister wiederherzustellen.

Das kürzlich aufgetretene Upload-Problem hat eine ähnliche Ursache. Die Amazon-Cloud akzeptiert das bisherige Daten-Übertragungsprotokoll nicht mehr. Die Lösung dieses Problems ist extrem schwierig, weil die ipernity-Software sehr komplex, und die Dokumentation ziemlich spärlich ist. Die Experten kommen deshalb nur langsam voran.

Vor drei Jahren, kurz nach der Übernahme der Webseite, war bereits darauf hingewiesen worden, dass wir mit ihrer veralteten Technologie zunehmend in Schwierigkeiten geraten würden, weil sich die IT-Welt mit großer Dynamik weiterentwickelt. Kämpfen wir also einen aussichtslosen Kampf, oder hat unsere Gemeinschaft noch eine Zukunft?

Um die Antwort auf diese Frage zu finden, müssen wir die Situation viel umfassender betrachten. Die Technik ist ja nur ein Vehikel, das uns ermöglicht, miteinander in Kontakt zu sein. Warum aber sind wir das? Wir, über 1.200 zahlende Club-Mitglieder und noch mehr Gast-Mitglieder? Wenige Mausklicks entfernt gibt es kommerzielle Alternativen. Warum sind wir nicht dort? Genauer gefragt: Warum haben wir uns entschieden, noch hier zu sein?

Psychologisch betrachtet sind die tiefsten menschlichen Bedürfnisse das Gefühl der Zugehörigkeit und der Wunsch nach Autonomie. Beides erfüllt ipernity in besonderem Maße. Ein Mitglied schrieb neulich: “Ipernity gibt mir das Gefühl, zu Hause zu sein.” Und der Wunsch nach Unabhängigkeit von den großen Konzernen ist mehr als verständlich angesichts der Willkür, mit der sie uns behandeln.

In der Welt breitet sich gerade viel Angst aus, die kein guter Begleiter für eine positive Lebensweise ist. Auch in unserer Gemeinschaft nimmt sie zu. So wurde im Hinblick auf den Mitgliederschwund die Sorge geäußert, ob unser Club überaltert. Der Rückgang ist aber vor allem darauf zurückzuführen, dass Jene sich zurückgezogen haben, die unsere Website nur als billige Cloud genutzt hatten oder für Zwecke, die mit Fotografie nichts zu tun haben. Obwohl die Hälfte der Mitglieder älter als 62 ist, ist die andere Hälfte jünger. Es ist kein schlechtes Gleichgewicht, das wir haben.

Gerade jetzt, in der allgemeinen Krise, ist die Altersstruktur unseres Vereins sogar ein großer Vorteil. Denn in den Ländern, in denen die meisten unserer Mitglieder zu Hause sind, sind Pensionisten meist besser finanziell abgesichert als Jene, die noch arbeiten. Dies zeigt sich daran, dass unser COVID-19-Hilfsangebot kaum in Anspruch genommen wird. Bei ipernity begegnen sich zwei Generationen über das Hobby der Fotografie. Beide können voneinander profitieren: Die Älteren von der Kreativität und Dynamik der Jüngeren, diese wiederum von der Erfahrung und Beständigkeit der Ersteren.

Ipernity ist nicht modernistisch. Wir sind kein Verein, der jedem Trend hinterher läuft. Ebenso wenig tun wir es mit unserer Webseite. Sie ist immer noch klassisch gehalten. Aber wir konnten 2020 einen großen Innovationsstau abbauen. Die Webseite ist aufgeräumter, als wir sie übernommen haben. Sie hat mehr Einstellmöglichkeiten und eine deutlich verbesserte Benutzeroberfläche. Zum Vergleich haben wir vorübergehend die Version freigeschaltet, die Anfang 2020 online war. Man gelangt durch Wechsel in die schwedische Sprache (Svenska) zu ihr. Da einige Objekte sprachübergeifend verändert wurden, ist sie kein exakter Schnappschuss. Aber für einen Vergleich reicht es allemal. Was unsere Webseite kann, tut sie außerordentlich gut, wie eine alte Leica. Vor allem aber tut sie es genau so, wie wir es wollen.

Leider wird unsere Webseite jedoch immer anfälliger für Störungen, die das Benutzererlebnis trüben und die Vereinskasse strapazieren. Wir stehen unausweichlich vor der Notwendigkeit, die Webseite schnellstmöglich auf den Stand der Technik bringen zu müssen. Da eine externe Neuprogrammierung sehr teuer und kaum zu finanzieren ist, ist die wahrscheinlich sinnvollste Lösung, dies selbst zu tun. Wenn das gelingt, hat ipernity eine Zukunft und ist auch für neue Mitglieder als vertrauenswürdige Alternative zu kommerziellen Angeboten interessant.

Wir rufen deshalb alle IT-Profis und sonstigen Interessierten (siehe Anm.) aus unserer Gemeinschaft auf, bis zur Mitglieder-Vollversammlung im März 2021 ein Projektteam zu bilden, das diese Mission erfüllt. Bitte stellt euch schon jetzt darauf ein, dass Rob Stamp und Eric Desjours im März nicht zur Wiederwahl antreten werden. Ihre Entscheidungen haben nichts mit den aktuellen Geschehnissen zu tun. Selbstverständlich sind sie bereit, ihr Know-How weiter zu geben und uns zu beraten, solange dies nötig ist.

Euer ima-Team


Anm.: Mehr als 80% der Arbeit besteht nicht im Programmieren, sondern in Tätigkeiten, für die keinerlei IT-Kenntnisse benötigt werden (Bestandsaufnahme des Ist-Zustands, Abstimmung und Priorisierung eventuell gewünschter Änderungen, Design-Definition, Beschaffung und Vorbereitung grafischer Elemente sowie von Bildmaterial, Übersetzungen, Tests, Technische Dokumentation, Anwender-Dokumentation, FAQ, Impressum, Datenschutzerklärung und vieles Andere mehr).