A
Autos: “Der Pole, wenn er ins Auto steigt, nimmt nicht am Verkehr teil. Nein, er zieht in den Krieg!” Noch Fragen?
Alkohol: Ein endloses Thema, bei dem selbst Polen sagen, er wird das Land in den Ruin ziehen.

B
Badestrände: Fantastisch!
Bier: Fantastisch!

C
Christentum: Ich habe selten so volle Kirchen gesehen wie in Polen. Die Menschen stehen auf der Straße vor dem Kirchenportal und lauschen dem mit Lautsprechern nach draußen übertragenen Gottesdienst.

D
Duschkabinen bzw. -Köpfe: Eine Kette von tragischen bis lustigen Zwischenfällen, je nach Ausstattung des Hotels.
Deutsch: Wird nur selten verstanden und noch seltener gesprochen. Man schlägt sich halt so durch ...

E
Englisch: geht fast immer, vornehmlich bei den Jüngeren.

F
Frühstück: Eine einzige Wonne für Wurst-, Fleisch-, Fischfans. Auch für den Müsli Man ist alles dabei. (Siehe auch unter M.)
Friedhöfe: sind blumenübersät und zwar das ganze Jahr über; dank Plastikblumen. Jedes Grab auf einem Friedhof zeigt in dieselbe Richtung, jedes Grab ist über und über mit buntesten Blumen bedeckt.
Fahrräder: im Verkehr? Müssen weiträumig umfahren werden. Der Überholvorgang dient gleichzeitig als Mutprobe. Am kühnsten ist der Held, der kurz vor einer uneinsehbaren Kurve überholt und dann dem Gegenverkehr noch 20 cm vor dem Crash ausweicht. Daraus unmittelbar resultierend:

G
Grabmale: pflastern die Straßenränder und kennzeichnen die Trauer der Hinterbliebenen über den, der im Straßenverkehr zu Tode gekommen ist. Sie werden liebevoll über Jahre hinweg gepflegt.

H
Honig: Jedes Häuschen in jedem Dorf verkauft vor der Eingangstür den selbst erzeugten Honig.

I
Infrastruktur, was die Lebensmittel betrifft: allerbestens, denn selbst im winzigsten Dorf gibt es kleine Läden, die praktisch immer geöffnet haben; am ehesten vielleicht zu vergleichen mit den Berliner “Spätis”. In Polen heißen sie “Sklep”.

J
Jesus-Statuen: An jeder Wegkreuzung oft weißlackierte bestens gepflegte große Figuren, geschmückt mit bunten Bändern und den unvermeidlichen Plastikblumen. (Siehe auch M)

K
Kirchengebäude: auch im katholischen Polen nur ganz selten außerhalb der Messe-Zeiten geöffnet. Schade! Denn während eines Gottesdienstes nicht zu betreten. (siehe auch C)

L
Lody = Eis = LECKER!

M
Marien-Statuen: An jeder Wegkreuzung oft buntlackierte, bestens gepflegte große Figuren, geschmückt mit bunten Bändern und den unvermeidlichen Plastikblumen. (siehe auch J)
Matjes: gab es zu meinem hellen Entzücken oft schon zum Frühstück. (Siehe auch unter F)

N
noclegi: “Übernachtung”: ein komplett wertfreier Ausdruck, kann ein Hinweis auf ein 5-*-Hotel sein ebenso wie auf eine puffähnliche Absteige für 7.50 €.

O
Ostpolen: Haben wir leider ersatzlos vorerst streichen müssen. Grund: Meine mangelhafte Kondition.

P
“pole namiotowe”: Wer denkt bei solch einem Ausdruck an “Zeltplatz”? Private Hausbesitzer vermieten ihren Garten an Zelter: Eine feine Sache, wenn man sie kennt! Wir sind nur durch Zufall und das Symbol eines Zelts neben dem Ausdruck drauf gestoßen.
Preise: Polen ist preislich gesehen für uns ein Paradies. Alles ist etwa um die Hälfte billiger als bei uns, zum Teil noch weiter darunter.

Q
bleibt leer: Quallen gab es keine und an Quellen sind wir nicht vorbeigekommen...:D

R
Restaurants: fast ausnahmslos preiswert, gut, reichlich, entgegenkommend. Leider kaum mal eine Abwechslung auf den Speisekarten.
Radwege: In touristisch erschlossenen Gebieten perfekt angelegt, leider wurden sie aber ohne Nachdenken und ohne Rücksicht auch von Fußgängern genutzt, z. T. von kleinen Kindern, die natürlich nicht überlegen, dass sie einem in den Weg laufen. In “normalen” Gegenden höchstens mal 500 m in einer Gemeinde, die sich dafür einsetzt; dann war Schluss und wir mussten zurück auf die Straße (siehe unter S).

S
Straßen: Fast alle sind asphaltiert. So weit die gute Nachricht. Die schlechte: Der Asphalt ist leider nur zu oft nachlässig geflickt und von der Hitze und den darüber rasenden LKW-Reifen aufgeworfen--->für beladene Fahrräder eine gefährliche Falle. der Buchstabe S: ein Buchstabe, der in seiner Scheib- und Ausdrucksvielfalt angsteinflößend ist: s = s, sz = sch , s mit einem Strich darüber = sch wie in Garage. Noch ein z oder ein c dazu, und der Ausländer verstummt ehrfürchtig, und ängstlich, um sich nicht zu verheddern.

T
Trinken: (siehe auch A wie Alkohol). Polen versucht mit allen Mitteln, seine Bürger vom Trinken abzuhalten: Alkohol gibt es nur in sogenannten “Monopolläden”, es ist verboten, in der Öffentlichkeit zu trinken, und Alkohol ist für polnische Portemonnaies teuer. Trotzdem scheint man das Alkoholproblem nicht ganz in den Griff zu bekommen, und man sieht in der Öffentlichkeit viele Elendsgestalten; augenscheinlich alkoholisiert.
Telewizja--Fernsehen: für uns Verwöhnte sehr gewöhnungsbedürftig die Art der Synchronisation ausländischer Spielfilme: en furztrockener Sprecher erklärt emotionslos selbst die spannendsten Szenen, die man auf der Bildfläche sieht. Nervt ungemein, weil man dadurch auch den O-Ton nicht mehr hören kann.

U
Unfälle: Seltsamerweise (siehe A wie Auto) haben wir trotz heftigen Verkehrs keinen sehen müssen. Zum Glück.

V
Vorfahrtsregeln: werden in der Praxis immer wieder situationsbedingt umgewandelt. Nicht Schilder bestimmen, sondern es gilt nahezu immer, wer zuerst an der Kreuzung angekommen ist.

W
“wolne pokoje”: Wieder so ein Wort, dessen Bedeutung sich einem erst erschließt mit dem entsprechenden Piktogramm-->”freie Zimmer”. Ein verständlicherweise gern gesehenes Schildchen, oft winzig, in einem gardinenverhangenen Fenster zur Straße.

X Y ----

Z
Zebrastreifen: Hier wird der polnische Verkehrskrieger vorsichtig: Er bremst schon von weitem erkennbar ab. Was für ein Wunder! Auch Fahrradfahrer haben dort Vorrang, im Gegensatz zu Deutschland erfuhren wir hier größte Höflichkeit...:D