Berlin und Brandenburg müssen Anteile aufstocken, damit Finanzierung nicht kippt

 

Der geplante Großflughafen BBI droht für Berlin teurer zu werden als erwartet. „Berlin, Brandenburg und der Bund mussten ihre Landesanteile um 225 Millionen Euro aufstocken“, sagt Oliver Schruoffeneger, Finanzexperte der Grünen im Abgeordnetenhaus. Berlin muss 83 Millionen Euro mehr zahlen.Alles teurer, wie kommt das? Schruoffeneger: „Die Erhöhung des Eigenkapitals war eine Bedingung der Banken. Sie dient der Absicherung von Krediten.“

Tempelhof-Schließung kostet 25,5 Millionen Euro

Wenn Berlins Kostenanteil steigt, wird dann auch der Bau des Flughafens insgesamt teurer? Bisher sind Kosten in Höhe von 2,1 Milliarden Euro veranschlagt, die sich Berlin, Brandenburg und der Bund teilen.

Schruoffeneger: „Ich kenne keine seriösen Berichte, dass es wirklich deutlich mehr wird. In jedem Fall aber muss das Land mehr auf den Tisch legen.“ Zusätzlich wird Berlin nun auch noch die Kosten für die umstrittene Schließung Tempelhofs von 25,5 Millionen Euro tragen müssen. Dazu kommt noch das jährliche Defizit von bis zu 14 Millionen Euro.

Finanzielle Bruchlandung?

Droht Berlin also die finanzielle Bruchlandung? Ralf Kunkel, Sprecher der Flughafengesellschaft: „Es ist richtig, dass die Erhöhung des Eigenkapitals indirekt einen Bezug zur Finanzierung des BBI hat. Das ist aber ein rein technischerVorgang. Es bleibt ansonsten bei dem verabredeten Kostenanteil Berlins von 430 Millionen Euro.“ Das sieht auch Senatssprecher Richard Meng so: „Eine rein finanztechnische Frage.“

Der Grünen-Politiker Schruoffeneger sieht auch den Zeitplan des BBI-Baus in Gefahr: „Das neue Terminal hätte im letzten Sommer ausgeschrieben werden müssen. Das kommt nun erst im Herbst.“ Flughafen-Sprecher Kunkel: „Wir sind trotzdem im Zeitplan.“