Hans-Georg Kaiser
Du, meine Zuckerpuppe


Du, meine Zuckerpuppe

Du bist das Salz in meiner Suppe,
die Kaiserin in der Schaluppe.
Du bist die Saite meiner Leier,
das Alphatier für jede Feier.

Du bist 'ne tolle Quasselstrippe,
der Feuerbrand an meiner Lippe,
du bist das einzig höh're Wesen
und Reichsverwalter meiner Spesen.

Du bist die Köchin aus Germanien,
die Zuckerpuppe aus Kastanien.
Du bist mir wahre Sachertorte,
das Schlüsselweib an meiner Pforte.

Du bist Mylady, voller Power,
das Klageweib an meiner Mauer,
du bist das Gelbe gar vom Ei
und gackerst noch in Moll dabei.

Du bist, wie soll ich es dir sagen,
der weiche Kern in harten Tagen.
Du bist's, die schillert wie Frau Goethe,
du pfeifst wie eine Zauberflöte.

Du bist gar Denkmal in der Landschaft,
viel mehr als Trottoir-Bekanntschaft.
Du bist die Werferin der Torte,
die Weihrauchgöttin meiner Worte.

Du bist, wie soll ich es beschreiben,
Pik As, um Optimist zu bleiben.
Du bist das Beste, was ich habe,
die Platte noch auf meinem Grabe.

Und wenn sie dich auch gar nicht fassen,
so wirkst Du dennoch sehr gelassen.
Du kennst mich ja zu allen Zeiten,
mit meinem Charm und Grässlichkeiten.

Du bist in meinem Kreis ganz drinnen,
und stehst da fest auf meinen Zinnen.
Du würdest dich nie fortbewegen,
und bist darum für mich ein Segen.

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