Der Rahmen ist gesteckt. Es geht um Bilder aus dem Bereich der Limnologie - um es wissenschaftlich auszudrücken. Übersetzt heißt das: Bilder aus dem Bereich der Binnengewässern als Ökosystem, dazu gehören Weiher, Teiche und Seen ohne Verbindung zu Ozeanen, dazu Fließgewässer und Grundwasserkörper. Wer sich in diesem Bereich bewegt - ruhig und mit viel Zeit, dem eröffnet sich nach und nach eine Welt mit fantastischen Tierwesen und man lernt schnell, wo sie zu finden sind.
Lebensraum Wasser im Wald



Säitert



Säitert ist ein Flurname ganz in meiner Nähe. Das luxemburger Wort Säitert bedeutet Seitenhardt und Hardt oder auch Hard ist dabei wie im Standartdeutschen die (Flurnamen-)Bezeichnung für einen bewaldeten Hang oder Bergwald. Hardt ist nicht mit dem Adjektiv hart verwandt, wohl aber mit dem Namen des Mittelgebierges Harz, der bis ins Mittelalter auch Hart genannt wurde.

Im Säitert - also seitlicher Bergwald - befinden sich etliche Wasserlöcher, die auch schon mal die Größe von Weihern oder Teichen erreichen. in denen sich das Oberflächenwasser sammelt. Näheres über diese geologische Besonderheit muss ich noch herausfinden, denn i.d.R. müsste nach meinem Verständnis das Oberflächenwasser den Hang hinabfließen.

Da diese Weiher - da der Begriff Teich ein künstliches Gewässer bezeichnet, verwende ich den Begriff Weiher - im Wald liegen, nehmen sie natürlich neben dem Oberflächenwasser auch Abfallprodunkte des Waldes auf, wie herabstürzende Äste und Blätter und versanden auch mehr und mehr. Dadurch entsteht z.B. eine Schlammschicht, die gerade Amphibien wie Fröschen als Versteck dienen können, aber auch Wasserpflanzen den nötigen Nährboden liefern. Nichts vergeht in der Natur, was stirbt ist Baustein für neues Leben.

Teichfrosch
(Pelophylax kl. esculentus, Pelophylax „esculentus“ oder Rana „esculenta“)

Am naheliegensten und einfachsten sind nun Bilder von Fröschen zu machen. Einfach deshalb, da die Frösche relativ einfach und vorhersehbar auf Störungen reagieren. Vielen halten sich im Uferbereich auf, versteckt unter Gras und Binsen und zwischen Schilfrohren, die ins Wasser reichen. Sobald man nun diesen Bereich betritt, springen sie zahlreich ins Wasser und retten sich in die Schlammzone. Nun hat man Zeit genug - je entspannter und ruhiger man sich bewegt, desto kürzer ist die Zeit - Kamera, Objektiv auf Stativ zu recht zu stellen. Ich habe in diesem Fall die 300er Festbrennweite genutzt, aufgepimmt durch Extender auf 600.


Näher geht es bald nicht mehr

Eher untypisch habe ich an diesem Tag die Fotos um die Mittagszeit gemacht, bei strahlendem Sonnenschein. In Weiher- oder Ufernähe, im Nahbereich, war auch nicht mit harten Kontrasten zu rechnen, wie sie sonst um diese Zeit üblich sind. Gegenlichtaufnahmen waren so nicht möglich, aber im einen Weiher kann man ja irgendwie immer herum gehen und das Sonnenlicht vom schrägoben kommend gut nutzen. Nun heißt es relativ bewegungsarm die Fläche des Weihers zu beobachten. Etwas schwierig ist es nun, die Frösche (i.d.R. sind das Frösche, die eine überwiegend grüne Färbung haben) auf oder zwischen den Teppichen aus Wasserpflanzen zu entdecken. Nützlich kann hier ein Fernglas sein, in Ermagelung selbiges habe ich durch den Sucher und die 600 Brennweite geschaut und bin die Fläche abgefahren. Mit der Zeit entwickelt man allerdings auch einen Blick dafür und entdeckt die Frösche mit bloßen Auge.


Suchbild im Gegenlicht - Wo ist der Frosch? Aus 20 Meter Entfernung wird es schwierig.

Das Obkjektiv lässt mit Extender eine Blende von 5.6 zu. Offenblendiger geht es nicht. Aber das reicht auch aus, um die Frösche auf den Bildern vom Hintergrund durch Bokeh zu isolieren.


Die nächste Herausforderung: Libellen. Hier eine Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio)